Das Hörerlebnis der Singrunde
Großes Spektrum von Frauenchor und gemischtem Chor unter Leitung von Ursula Haggenmüller in der Pfarrkirche in Todtenweis
„Wir kommen aus der lauten Welt in dieses Haus der Stille und hören, was du, Herr, uns sagen willst“, sprach Kathrin Haggenmüller. Der Frauenchor antwortete mit dem Satz „Komm zu uns mit deinem Wort“ mit einer wohligen Klangfülle. Die „Geistliche Chormusik“ unter der Leitung von Ursula Haggenmüller war wieder ein anrührendes, in die Seele treffendes Hörerlebnis am Sonntag in der Pfarrkirche Todtenweis.
Die beiden Sätze „Öffne uns die Lippen, Herr“ von Klaus Heizmann und „Lobe den Herrn meine Seele“ von Michael Schmoll bewältigte der Chor mit seinen homogenen Frauen- und Männerstimmen in feiner dynamischer Abstufung. Ursula Haggenmüller meditierte über den Satz von Martin Luther, „wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über“ über das Schöne, Erhabene, Wunderbare, dann wieder das Traurige, Beängstigende, Schreckliche in der Welt. Dass Gott alles recht gemacht hat, ein Volkslied aus Südtirol, intonierte der Chor schlicht und innig. Als Antwort auf weitere meditative Texte folgte von den Frauen ein dreistimmiges Halleluja mit großer Emotionalität. Johann Staden (1581 – 1634) vertonte die Worte „Danket dem Herren alle Zeit“, eine Herausforderung für den Chor, die aber musikalisch gekonnt umgesetzt wurde. Mit einer feinen Ausformulierung des Textes „Er ist das Brot, das Brot des Lebens, Joh. 6,35 überzeugten die Sänger mal feierlich, dann wieder eher ernst die Komposition von L. Maierhofer. Klanglich gut abgestimmt sangen die Frauen „Gott soll gepriesen werden“ mit einem bewegten Tempo. „Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir“, ein Jubelgesang, in den auch die Zuhörer mit einstimmen konnten. Ein spannungsvolles „Heilig ist Gott, der Herr“ aus der Offenbarung, vom Chor gekonnt, ob in einem demütigen piano bis zu einem forte, dann wieder zurück zu einem kaum vernehmenden pianissimo interpretiert. Hugo Distler (1908 –1942) vertonte die Texte von Martin Luther aus der Motette „Der Jahreskreis“ op. 5. Der Satz ist an Dynamik und Intensität kaum zu übertreffen, doch mit äußerst präzisen Stimmen sang der Chor mühelos „Verleih uns Frieden gnädiglich“.
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