Der Augschburger und seine Eigenheiten
Herr und Frau Braun lästern, witzeln und frotzeln in ihrem gut verdaulichen, aktuellen Programm „Tütenknaller“ über ihre Heimatstadt und deren Bewohner. Das Publikum in Aichach amüsiert sich. Dabei zeigt das Duo, dass es auch singen kann
Ganz am Schluss ihrer zweistündigen Vorstellung zogen sie noch mal alle Register: Herr und Frau Braun verabschiedeten sich als tänzelnde, hüpfende und singende Marionetten von einem begeisterten Aichacher Publikum. Wie von unsichtbaren Schnüren geführt, schlenkerten sie mit den Armen, knickten ein und verschwanden singend hinterm Vorhang. Eine kabarettistische Hommage an die Augsburger Puppenkiste, wie zuvor in einem Schlager-Potpourri die Eigenartigkeiten der Stadt und ihrer Einwohner beschwingt besungen worden waren.
Am Samstagabend kalauerten und frotzelten sich Roland Krabbe und Gabriela Koch, kabarettistisch unterwegs als Herr und Frau Braun, mit ihrem „Tütenknaller“-Programm in die Herzen der knapp 240 Aichacher. Im Lauf der Vorstellung überlebten die beiden Profis mehrere Mutationen: Sie nahmen als Polizisten, Lehrer, Ärzte, Geheimagenten, Bibelexegeten und Schlagersänger die menschlichen, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Untiefen auf die Schippe. Ganz viel kabarettistischer Lästerstoff lieferte immer wieder der „Augschburger“ an und für sich, dem inmitten seiner Baustellen-verstopften Heimatstadt, eingekeilt von grässlichen Vorstadtsiedlungen, nur eines übrig bleibt: granteln, das Gesicht, wie Herr Braun, zerknautscht, verfaltet, der Mund ein böser Strich, den Hals in den Kragen gedrückt. Ein abfälliges „Basst scho“, ist grad noch zu hören. Mehr geht nicht, auch drei Wahrheitspillen von Sandoz bleiben wirkungslos: „Ein Augschburger lässt sich net verbiaga!“
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