Der neue Chef ist ein alter Bekannter

VonChristian Lichtenstern

AN-Hintergrund Nach Informationen unserer Zeitung wird der bisherige Stellvertreter Erich Weberstetter neuer Leiter der Aichacher Polizeiinspektion. Warum die Besetzung der seit Oktober freien Stelle deutlich länger dauert als erwartet

Aichach Wer wird neuer Polizeichef in Aichach? Schulterzucken, weder Ja noch Nein zu Namen. Gar nichts. In Mafia-Kreisen würde man von der Omertà sprechen, also vom Schweigegelübde. Aber es geht ja um die Guten, um die Gesetzeshüter. Aber die sagen alle nichts. Offiziell gibt’s keine Auskunft – dabei pfeifen es doch die Spatzen längst von den Dächern am Stadtplatz: Der künftige Leiter der Polizei in Aichach ist ein alter Bekannter. Erich Weberstetter, seit neun Jahren stellvertretender Leiter der Inspektion, folgt nach Informationen unserer Zeitung auf Rudolf Rothhammer. Der 56-jährige Familienvater kam 2007 aus Gersthofen in die Paarstadt und arbeitete über acht Jahre mit Rothhammer zusammen. Der war im Oktober nach 40 Jahren Dienstzeit, davon zwölf Jahre als Aichacher Inspektionsleiter, in den Ruhestand gegangen. Seither ist Roland Wengert Interimschef.

Eigentlich sollte die Nachfolge bis zum Frühjahr geregelt sein. Die Stelle wurde ausgeschrieben. Dem Vernehmen nach haben sich außergewöhnlich viele Beamte mit entsprechender Qualifikation für die Aufgabe beworben. Das sogenannte Bestellungsverfahren zieht sich hin, weil es transparenter gemacht wurde, sagt Thomas Rieger, Büroleiter des Polizeipräsidenten Michael Schwald, auf Anfrage. Bewerber, die nicht berücksichtigt wurden, könnten jetzt zum Beispiel den Rechtsweg bestreiten und ihre Ablehnung überprüfen lassen. Dann gehe es darum, den Personalrat einzuschalten und die weiteren internen und formalen Abläufe einzuhalten, beschreibt Rieger das Prozedere. Das alles sorgt dafür, dass aus Frühjahr voraussichtlich Spätsommer wird. Thomas Rieger geht jetzt davon aus, dass der/die neue Chef/Chefin in Aichach zum ersten August bestellt wird – ohne natürlich eine einzige Silbe zum Namen zu verlieren.

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