Die Irrfahrt eines kleinen Glöckleins
Das Duo im Turm scheppert nicht mehr. „Narbe“ aus dem Zweiten Weltkrieg repariert. Glockenpaar im Zusammenklang
Affing-St. JodokEinmal im Sommer rufen die Glocken des Wallfahrtskirchleins St. Jodok zum Sonntagsgottesdienst. Viele hörten heuer vom Waldrand zwischen Haunswies und Igenhausen zum ersten Mal seit langer Zeit kein Geschepper, sondern wahren Glockenklang. Erst seit dem Palmsonntag klingt eine der beiden Glocken wieder rein. Ein Riss, der den Klang zerstört hatte, war repariert worden. Damit wurden die Narben einer langen Reise vor knapp 70 Jahren geschlossen. Die Geschichte dieser Wallfahrtsglocke aus dem Jahr 1705 hat der Haunswieser Konrad Golling aufgeschrieben:
Als im Spätherbst 1942 schon der Krieg gegen Russland tobte und dem Hitlerregime allmählich das Schwermaterial ausging, beschloss die Reichsregierung, die „unnötigen Glocken“ von den Kirchtürmen zu holen. „Wenn nur eine Glocke zurückbleibt, genügt das“, lautete der Befehl. Die kleine Pfarrei Haunswies musste sich von zweien ihrer drei Glocken trennen und eines der beiden Glöcklein vom Wallfahrtskirchlein St. Jodok hergeben. Dabei stammte das Geläut dort noch aus dem Jahr 1705. Es war in der Augsburger Glockengießereiwerkstatt Franziskus Kern gegossen worden. Konrad Golling, Jahrgang 1930, erinnert sich, wie er als Zwölfjähriger die Gespräche darüber mitbekam:
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.