Die richtige Masche fürs Miteinander?
In Friedberg stricken derzeit Jugendliche aller Nationen. Pilotprojekt des Sachgebiets Integration des Kreises hat Anlaufprobleme
Gemeinsam stricken und trommeln – „Kulturbunt/d“ nennt sich dieses Integrationsprogramm, das vom Landkreis finanziert wird und Jugendliche aller Kulturen zusammenbringen soll. Marina Lovric vom Sachgebiet für Ehrenamt, Bildung und Integration des Landratsamtes erklärt: „Im Moment handelt es sich um eine reine Pilotphase.“ Lediglich im südlichen Landkreis werde das Programm derzeit umgesetzt. „Es ist schwer, das Projekt landkreisweit aufzufahren“, so Lovric. Langfristig sei aber die Umsetzung im gesamten Landkreis denkbar. Aber fördern Trommel-Workshops und Stricknachmittage wirklich die Integration?
Marina Lovric meint ja. Denn es gehe in erster Linie nicht darum, Flüchtlingen das Stricken beizubringen. Langfristig wolle man über das Projekt junge Asylbewerber an bürgerschaftliches Engagement heranführen: „In arabischen Ländern ist das nicht so bekannt, da läuft vieles über Familienstrukturen.“ Zudem sollen sie über das Projekt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und andere Jugendlichen treffen. „Damit Integration gelingt, ist es wichtig, früh anzusetzen und die Entstehung einer Subkultur innerhalb eines Kulturkreises zu vermeiden“, so Lovric. Junge Flüchtlinge mit Bleiberecht erhielten zwar viel Unterstützung, hätten aber wenig Kontakt zu Gleichaltrigen. Dem kann Petra Hamberger vom Asylhelferkreis in Kissing nur zustimmen. Sie war selbst mit ihrem Sohn beim ersten Treffen von „Kulturbunt/d“ dabei. „Mir hat der Grundgedanke des Projekts gut gefallen“, sagt Hamberger. Denn der Wunsch, nicht nur Asylbewerber, sondern auch deutsche Gleichaltrige zu treffen, sei bei jungen Flüchtlingen da. „Sie durchlaufen eine Maschinerie, die funktioniert“, sagt Hamberger. Spracherwerb, Schule, Suche nach einem Ausbildungsplatz – all das laufe relativ gut. Die Wohnungssuche sei dagegen problematisch. Ebenso wie der Kontakt zu anderen Jugendlichen. „Leider lässt sich das oft nur schwer umsetzen“, sagt Hamberger.
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