Ein Lernort für Politiker
Gedenkfeier am Mandlachsee bei Pöttmes erinnert an das Hüttendorf gegen die Schlackendeponie, das vor 20 Jahren abgerissen wurde
Pöttmes-Mandlach „Es war unglaublich.“ In den frühen Morgenstunden des 21. Juli 1993 rückten zwei Hundertschaften samt eines Sondereinsatzkommandos und einer Hundestaffel an, um dem Hüttendorf auf der Anhöhe beim Mandlachsee (Markt Pöttmes) den Garaus zu machen. Dort, wo eine großflächige Schlackendeponie geplant war, standen fünf robuste Holzhütten, die fünf Wochen lang Tag und Nacht bewohnt waren.
Eva Ziegler war damals eine der neun Hüttenbewohner, die den Abriss hautnah miterlebten. „Wie im Krieg“, meint sie rückblickend, und spürt heute noch die Angst, die sie beim Anblick der mit Blaulicht anrückenden Mannschaften empfand. Auch wenn die Aktion fair und gewaltlos vonstattenging, galt das völlig überzogene Kräfteverhältnis – 200 Uniformierte gegen neun Bürger – damals als ein Zeichen größter politischer Verunsicherung. Offiziell ging es um die Beseitigung eines „Schwarzbaus“. In Wahrheit stand die Müllproblematik den Politikern im Landkreis bis zum Hals und der massive Bürgerprotest gab ihnen den Rest. Am Ende lag das Hüttendorf zwar danieder, dafür „hat das Leben eine andere Richtung bekommen“, sagt Eva Ziegler. „Wir haben mehr erreicht als das, was wir verhindert haben“, ergänzt Christoph Heinrich aus Mandlach.
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