Gelbe Tonne oder gelber Sack?
Bei Umstellung auf Holsystem für Verpackungsmüll verlieren die Gebührenzahler den Kostenbeitrag der Dualen Systeme für Wertstoffhöfe. Die Bürger im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen werden am Sonntag befragt
Wir wagen eine Voraussage: Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl im Nachbarlandkreis Pfaffenhofen ist deutlich höher als die im Wittelsbacher Land. Warum? Die Bürger dort können am Sonntag nicht nur über das künftige Europaparlament abstimmen, sondern auch ihre Meinung zum Wertstoff-Trennsystem kundtun. Gelbe Tonne oder Gelber Sack – das ist die Fragestellung für die Nachbarn im Osten und ein Thema, das Menschen umtreibt. Bislang bringen die Müllbürger dort ihre Gelben Säcke, gefüllt mit Verpackungsmaterial, zu den Wertstoffhöfen. Ein Bringsystem, aber zumindest ein einfacheres als im Kreis Aichach-Friedberg.
Die Bürgerbefragung ist zwar rechtlich für den dortigen Kreistag nicht bindend wie ein Bürgerentscheid. Aber die Kreispolitiker werden sicherlich nicht zuerst die Bürger nach ihrer Meinung fragen, um sie dann zu ignorieren. Über die Frage „Gelbe Tonne oder Gelber Sack?“ lässt sich kontrovers diskutieren (Infoartikel zu Pro und Kontra der Systeme). Diese Debatte wird auch im Kreis Aichach-Friedberg geführt – allerdings noch grundsätzlicher: Holen oder bringen? Derzeit bringen die Menschen im Wittelsbacher Land ihre Aludosen, Plastikbecher und Tetrapaks zu den 28 Sammelstellen. In sieben Fraktionen gilt es, die Leichtverpackungen dort zu sortieren. Diese „Müllfizzelei“ sorgt beim ein oder anderen Recyclinghof-Gast für Frust. Sie ist aber eine Konsequenz aus dem Kampf gegen Deponien, der besonders die Menschen im Wittelsbacher Land in den 80er- und 90er-Jahren bewegt hat. Doch der Ruf nach mehr „Bequemlichkeit“ wird nicht nur bei der Nach-Müllprotest-Generation zunehmend lauter. Wobei viele „Müllbanausen“ das hiesige Trennsystem eh ignorieren und alles in der Reststofftonne – oder noch schlimmer in der Natur – „entsorgen“. Die Forderung, auf eine Gelbe Tonne umzustellen, die zu Hause abgeholt wird, gibt’s seit Jahren. Wie berichtet, hat sich der Kreisverband der Jungen Union in diese Diskussion eingeschaltet: Er will abwarten, ob der neue Kreistag eine entsprechende Weichenstellung vornimmt und wenn nicht, selbst einen Bürgerentscheid zu dieser Frage auf den Weg bringen.
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