Großkunden zahlen ab Januar „Strafzinsen“
Wirtschaft Die Sparkasse verlangt von Kommunen und Firmen Gebühr für „geparktes“ Geld
Aichach-Friedberg Die Stadtsparkasse Augsburg verlangt schon seit Dezember als erste Bank in der Region Strafzinsen von Kommunen. Für den Kunden Friedberg würde das fast 100000 Euro „Verwaltungsgebühr“ im Jahr ausmachen. Die Stadt hat aktuell 24 Millionen Euro auf dem Girokonto. Der Stadtrat hat schnell reagiert und das „geparkte“ Geld verteilt: Kredite werden früher getilgt und der Verlustausgleich für die Tochter Stadtwerke wird vorgezogen. Das Girokonto wird so schnell wie möglich leer geräumt. Denn die Finanzwelt steht auf dem Kopf: Eigentlich zahlen wir ja Zinsen, wenn wir das Konto überziehen und Geld leihen. Aber jetzt zahlen – derzeit Kommunen und große Firmen – für zurückgelegtes Geld. Darauf müssen sich auch die Kämmerer der Kommunen im nördlichen Landkreis einstellen, die ihr Konto beim dortigen Marktführer, die Sparkasse Aichach-Schrobenhausen, haben. Die zieht nämlich zu Jahresbeginn nach und verlangt ebenfalls das sogenannte „Verwahrentgelt“. Es gibt auch andere Namen, zum Beispiel „Einlagengebühr“ – den Begriff „Strafzinsen“ verwenden Banker gar nicht gern.
Betroffen sind laut einer Mitteilung von Vorstandsvorsitzender Birgit Cischek Gemeinden und größere Gewerbebetriebe, Privatkunden seien vorerst ausgenommen. „Momentan“ schränkt sie vorsichtig ein, denn bei der unsicheren Entwicklung auf dem Zinsmarkt will sie sich nicht festlegen. Denn die Bank folgt mit Verzögerung nur der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Bereits seit Längerem zahlen Banken, die sich Geld bei ihr leihen, null Prozent Zinsen. Parken sie Geld dagegen bei der EZB, wird ein Strafzins von 0,4 Prozent fällig. Und genau den gibt die Sparkasse jetzt an ihre Großkunden weiter. Kommunen zahlen ab Januar ab einer Einlagenhöhe von einer Million Euro die 0,4 Prozent Zinsen, Gewerbebetriebe ab einer Höhe von 500000 Euro. Hat ein Unternehmen, Stadt oder Gemeinde also eine Million Euro auf der hohen Kante, zahlt sie künftig im Jahr 4000 Euro. Finanzexperten sind sich sicher, dass kurz- oder mittelfristig alle Banken nachziehen werden.
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