Leonce lebt lustvoll im Lebensüberdruss
Premierengäste in Aichach sind begeistert von der Aufführung im Fotostudio Weiss. Wie die Macher dem Büchner-Stück Konturen verleihen
Aichach Am liebsten würde man ihm eine Schaufel in die Hand drücken, ihn vor einen großen Sandhaufen stellen und sagen: „So, jetzt mach mal, Junge, schaufle, bis dir der Schweiß von der Stirn rinnt.“ Es ist anzunehmen, dass Prinz Leonce aus dem Popo-Land das schweißtreibende Angebot gelangweilt in den Wind schlagen würde. Das hieße nämlich, dass er seiner chronischen Melancholie und seiner krankhaften Nichtstuerei Adieu sagen müsste, und sich stattdessen in die menschlichen Niederungen einer handfesten Arbeit begeben müsste.
So erleben die Premierengäste von Büchners „Leonce und Lena“ am Donnerstagabend den Prinzensohn und potenziellen Bräutigam Leonce (Ferdinand Kreitmair) in der bewusst lustspielhaften angelegten Rolle des notorischen Melancholikers, der sich geradezu lustvoll in seinem Lebensüberdruss eingerichtet hat. „Oh, wer sich einmal auf den Kopf sehen könnte“, stöhnt er gleich zu Beginn. Als ihn die Nachricht erreicht, dass er sich mit der ihm unbekannten Prinzessin Lena (Mathilde Mahrenholtz) des Nachbarländchens Pipi vermählen soll, bringt ihn das zumindest kurzzeitig vom Fleck. Er flieht, im Gepäck ein Sack voll vager Vorstellungen, dafür flankiert vom durchtriebenen, gewitzten Diener Valerio (Alexander vom Stein), der im Lederbolero, mit Tatoo am Arm und Kettenschmuck markiert, wer hier das Sagen hat und wie das Leben auch genießbar wird.
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