Neuer Zweig am Friedberger Gymnasium
Ab 2015 können die Schüler ihren Schwerpunkt hier auch auf Wirtschafts- und Sozialwissenschaften legen. Das soll den drastischen Schülerrückgang stoppen.
Aichach-Friedberg Zweimal ist das Gymnasium Friedberg mit einem Antrag für neue Ausbildungsrichtungen vertröstet worden – beziehungsweise blitzte in München ab. Dem dritten Anlauf stimmte gestern der Kreistags-Ausschuss für Soziales, Bildung und Schule einhellig zu: Ab dem nächsten Schuljahr kann das naturwissenschaftlich-technologische und sprachliche Gymnasium damit einen dritten Zweig anbieten. Dessen Name ist ein Wortungetüm: „Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ausbildungsrichtung mit sozialwissenschaftlichem Profil.“ Die notwendige Zustimmung des Kultusministeriums ist laut Landrat Klaus Metzger sicher.
Auf den Landkreis kommen durch den dritten Zweig keine Mehrkosten zu. Die notwendigen Unterrichtsräume sind vorhanden und zusätzliche Lehrmittel sind nicht notwendig, versicherte Kämmerer Josef Grimmeiß in der Sitzung. Die freien Kapazitäten sind ja auch der Hintergrund der Angebotsausweitung. Sie soll zusätzliche Schüler anziehen, um den Standort Friedberg zu stabilisieren. Mit dem 2013 gestarteten dritten Kreisgymnasium in Mering brechen nämlich die Anmeldungen in der größten Stadt des Landkreises geradezu erdrutschartig ein – 74 waren es noch im September. Damit konnten drei vergleichsweise kleine Eingangsklassen gebildet werden. Über Jahre hinweg waren es doppelt so viele Anmeldungen und im Schnitt immer fünf Klassen, so Schulleiter Bernhard Gruber in seiner Antragsbegründung. Das schlägt jetzt schon bei den Gesamtschülerzahlen durch: Rund 1280 waren es im Schuljahr 2009/2010. Heuer sind es noch rund 980 und nach einer Prognose eines Gutachters aus dem Jahr 2011 noch 780 in zehn Jahren. Mit einer weiteren Ausbildungsrichtung seien 2025 auch 860 Schüler realistisch, so der Experte damals. Der Schüler-Rückgang liegt zum einen an der allgemeinen demografischen Entwicklung, zum anderen aber an Mering. Der Landkreissüden war immer klassisches Einzugsgebiet der Friedberger Schule. Darauf hatte Gruber in der jahrelangen Diskussion der Kreispolitiker über das dritte Gymnasium immer wieder nachdrücklich hingewiesen und sich kritisch gegenüber Mering geäußert. Das hat ihm nicht nur Freunde eingebracht. Laut Gruber kann ein Teil der zusätzlichen Angebote der Schule von Austauschprogrammen, über erweiterten Sprachunterricht bis zur Big Band nur mit einer Mindestgröße aufrecht erhalten werden. Zwischen Schulleiter und dem damaligen Landrat Christian Knauer herrschten durch diesen Konflikt atmosphärische Störungen.
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