Viele Leiter von Grund- und Mittelschulen sind am Ende ihrer Kraft
Leiter von Grund- und Mittelschulen sind „Mädchen für alles“ - Sekretärin, Lehrerin oder auch Juristin. Deshalb wollen immer weniger die Aufgabe übernehmen.
Wer ab der Mittagszeit an einer Grund- oder Mittelschule anruft, hat gleich den Chef selber dran. Den Rektoren sind hier Mädchen für alles von der Sekretärin bis zur Juristin. Die Folge hat der Bayerische Lehrerverband kurz vor der gestrigen Vergabe der Zwischenzeugnisse in einem „Brandbrief“ an Ministerpräsident Seehofer deutlich gemacht: Viele überschreiten ihre Belastungsgrenze, immer weniger wollen die Aufgabe übernehmen. Gerade an kleinen Schulen gebe es Probleme, den Chefposten zu besetzen.
Für Rektoren Helmut Lenz leitet seit Langem die Grund- und Mittelschule Dasing und sagt: „Wenn man als Schulleiter alles machen würde, was auf einen zukommt, wäre das zeit- und kräftemäßig nicht lösbar.“ Unterricht plus Vor- und Nahcbereitung, Personal- und Elterngespräche, Mittags- und Hausaufgabenbetreuung, Stundenpläne, Ganztagsbetreuung: Das sind nur einige Aspekte. Wie hat er das gelöst? „Mit Erfahrung und einem guten Team, das freiwillig mehr übernimmt, als es müsste“, sagt er. Lenz ist für 250 Schüler und 40 Lehrer zuständig. Dafür, dass er zwei Schulen leitet, bekommt er eine Anrechnungsstunde extra. Also eine Stunde, in der er nicht unterrichten muss. Trotzdem steht er 14 Unterrichtsstunden im Klassenzimmer.
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