Auf der Standspur von Fischach nach Kroatien
Region Augsburg Wie viele Stunden Reinhold Stöckelhuber aus Friedberg in die Restaurierung seines Hanomags, Typ 4/20, investiert hat, kann er nicht genau sagen. Für seine Frau Maya aber waren es offenbar zu viele. "Sie sagte einmal zu mir: ,Ich wünschte, ich wäre auch ein Oldtimer'", erinnert sich Stöckelhuber, "dann hättest Du mehr Zeit für mich." So wie Stöckelhuber geht es auch in der Region Augsburg vielen Liebhabern, die ihr Herz an alte Autos verloren haben.
Stöckelhuber musste lange warten, bis sich sein Traum von einem restaurierten Oldtimer erfüllte. "Als Bub führte mein Schulweg bei einem Schrotthändler im Augsburger Hochfeld vorbei", erzählt er. Dort standen reihenweise alte und kaputte Autos, "die mich schon damals sehr interessiert haben". Aber erst 1964 kam er einen Schritt weiter. "Ich war 23, hatte meine Bundeswehrzeit hinter mir und konnte den Schrotthändler endlich breitschlagen." Für 300 Mark kaufte er eine Hanomag Limousine und ein Hanomag Cabrio. Der Zustand war katastrophal.
Mit dem Schweißbrenner zerlegten Stöckelhuber und sein Freund die Autos und schraubten die Einzelteile zu einem einzigen Rohling zusammen. Doch es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis der Hanomag endgültig aus seinem Dornröschenschlaf erweckt wurde. Denn: Stöckelhuber studierte nach seiner Lehre als Werkzeugmacher und machte sich selbstständig. "Erst als ich vor vier Jahren in den Ruhestand ging, ging es mit der Restaurierung weiter." Dann aber gab er richtig Gas. "Drei bis vier Tage pro Woche haben wir gearbeitet." Und nach vier Jahren war es so weit. "Im Oktober 2010 haben wir die erste Probefahrt gemacht."
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