Baumfällung: 100 Jahre fallen in wenigen Sekunden
Das Holz einer Douglasie aus dem Wald beim Weiherhof wird vielleicht einmal auf einer Superyacht verbaut.
Mit einer Stimme wie ein Nebelhorn warnt Pius Ihring, bevor er die Motorsäge anwirft: Sein „OOObaaacht“ durchschneidet die fast andächtige Stille an diesem Morgen im Wald nahe dem Weiherhof. Dort steht die wuchtige Douglasie, die für die mittelschwäbische Wertholzsubmission gefällt werden soll. Bei der Versteigerung können die besonderen Hölzer gegen ein Höchstgebot erworben werden – aus ihnen werden Musikinstrumente, besondere Möbelstücke oder auch feines Furnier, das dem Interieur von Luxusyachten oder Nobelkarossen eine edle Optik verleiht. In einer Serie verfolgt die Redaktion den letzten Weg einer besonderen Douglasie. Sie dürfte zu den ältesten im Landkreis zählen.
Vor etwa 100 Jahren feierte die Baumart ein Comeback, berichtet Revierförster Martin Pohl. Der frühere Leiter der badischen Forstverwaltung, Karl Phillipp, hatte Weymouthskiefern bei einem privaten Aufenthalt in den USA 1891/1892 kennengelernt. Er war offenbar so begeistert von dem schnellwüchsigen Baum, der vor der letzten Eiszeit bereits in Europa zu Hause war, dass er ihn bei Freiburg großflächig anpflanzte.
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