„Das gute, alte Gasthaus …“
Waltraud Waschhauser hat 1986 in Neusäß genau gegenüber dem Gasthof Schuster gewohnt. Und das Schlafzimmerfenster ging zum Biergarten raus.
Das Gasthaus Schuster in Neusäß ist Geschichte. Und so manch alteingesessener Neusässer hat beim Abriss des altehrwürdigen Gebäudes sicherlich die ein oder andere Träne im Knopfloch zerdrückt. Schließlich hat vor allem die ältere Generation zahlreiche Erinnerungen an das Wirtshaus. Viele feierten dort ihre Hochzeit, andere machten dort eine Ausbildung, im Fasching wurde ausgelassen getanzt und so mancher Stammtisch verbrachte dort fröhliche Stunden.
„Mein Vater übernahm im Januar 1968 gegenüber vom Gasthaus Schuster eine Bäckerei“, erinnert sich Waltraud Waschhauser. Das Geschäft lief gut, schließlich durfte ihr Vater für Familie Schuster Brot und Semmeln liefern. Und auch die Kinder kamen ganz auf ihre Kosten. „Wir durften damals von dort noch unser Getränk mehrmals in der Woche heimtragen“, sagt Waschhauser. Im Sommer habe es Capri-Eis gegeben und der Biergarten war bei schönem Wetter stets gut besucht. Allerdings hatten ihr Bruder und sie ihre Schlafzimmerfenster genau auf der Seite zum Biergarten hinaus. „Das hat uns bei offenem Fenster so manches Mal nicht immer gut einschlafen lassen, konnte aber auch sehr lustig sein“, schreibt Waschhauser.
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