Die neue Charme-Offensive
Nationalelf Zum Neustart nach dem WM-Desaster stellt Bundestrainer Löw klare Forderungen. Timo Werner beklagt ein „Unrecht“
München Joachim Löw marschierte in schwarzer Lederjacke lässig Richtung Teamhotel und nahm sich Zeit für die wartenden Fans. Ilkay Gündogan wurde trotz der Sommer-Querelen um die Erdogan-Affäre von den Autogrammjägern am Englischen Garten freundlich begrüßt und sogar zu gemeinsamen Handy-Fotos aufgefordert. Als Real-Star Toni Kroos am Montag beim Neustart der im Sommer brachial entzauberten deutschen Fußball-Weltmeister in München aber gleichfalls Volksnähe demonstrierte, ertönte kurz darauf am schwarzen DFB-Bus mit dem umstrittenen Slogan „Die Mannschaft“ schrillend die Alarmanlage. Den Hallo-wach-Effekt für Kroos hatte Teamkollege Marco Reus nicht mitbekommen.
„Da war ich schon auf dem Zimmer“, berichtete der Dortmunder. Aufrütteln muss die Nationalspieler vor dem Start zum kniffligen Projekt Wiedergutmachung mit dem Nations-League-Kracher gegen Weltmeister Frankreich am Donnerstag in der Allianz-Arena und dem Test gegen Peru drei Tage später in Sinsheim aber niemand mehr. „Wir haben zwei wichtige Spiele vor der Brust. Direkt gegen den Weltmeister, da gilt es ein Zeichen zu setzen, dass mit uns wieder zu rechnen ist“, erklärte Reus nach der Zusammenkunft. Löw hatte nach seiner Charmeoffensive für die Fans vor dem Hotel rasch das erste Training für seinen 22-Mann-Kader mit 16 WM-Fahrern auf dem Bayern-Campus angesetzt. Nicht mit dabei war Jonas Hector. Der Kölner Linksverteidiger verzichtet nach einem Gespräch mit Löw wegen der hohen Belastung mit dem frühen Saisonstart in der zweiten Liga. Der 28-Jährige soll die Länderspielpause für individuelles Training nutzen. „Für die kommenden beiden wichtigen Länderspiele brauchen wir Spieler, die fit und bereit sind und alles geben können“, begründete Löw den mit Hector vereinbarten Verzicht. Löw weiß, dass er positive Ergebnisse liefern muss. Dafür ist er auch abhängig von den Spielern. Timo Werner hielt bei der Ankunft ein Plädoyer für den Bundestrainer. „Ich glaube, dass man ihm sehr viel Unrecht getan hat.“ Löw sei ein „super Trainer“, betonte der Leipziger Angreifer. „Er weiß auch und hat gesehen, was der Fehler war, und das ist ihm hoch anzurechnen, zu sehen, wie viel er auf sich nimmt“, sagte Werner.
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