Meitingen: Ein Leitsystem hilft Blinden durch den Park

VonMargret Sturm

Bei der Neugestaltung des Schlossparks hat man auch an Blinde gedacht. Wie Rillen und Noppenfelder die Orientierung erleichtern.

Ein ganz normaler Gehweg mit Bordsteinen ist für blinde Menschen kein Problem. „Dort, wo es nichts gibt, da gehen die Schwierigkeiten los“, sagt Alfred Schwegler aus Meitingen. Schwegler ist selbst betroffen und als Vorsitzender der Bezirksgruppe Schwaben-Augsburg des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds weiß er, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Umso mehr freut er sich, dass seine Anregung für ein Blindenleitsystem im neuen Meitinger Schlosspark auf fruchtbaren Boden gefallen ist, denn im Schlosspark gibt es keine Orientierungspunkte wie Bordsteine. Ohne ein Leitsystem wüsste der blinde Mensch also nicht, wohin er seine Schritte lenken soll. Schwegler hat das vor einigen Monaten Meitingens Bürgermeister Michael Higl dargelegt, der daraufhin veranlasste, dass ein Blindenleitsystem bei der Planung des neuen Schlossparks nachträglich berücksichtigt wurde.

Franziska Burlefinger vom Landschaftsarchitekturbüro Herb in Thierhaupten hat in Zusammenarbeit mit Alfred Schwegler und seiner Frau Gerlinde das Blindenleitsystem für den Schlosspark geplant. Die DIN-Norm, in der alles genau geregelt sei, ist nach Ansicht Burlefingers „nicht unkompliziert“. Deshalb sei man froh über den engen Kontakt zu Schwegler gewesen. „Es gibt viele solcher Planungen, wo etwas schief läuft“, erläutert Schwegler gegenüber unserer Zeitung, „und das ist dann fast schlimmer als wenn es gar kein Leitsystem gäbe“.

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