Eine Kanzlerin im Scheinwerferlicht
Merkels Interview ruft bei Kommunalpolitikern Zustimmung, aber auch heftige Kritik hervor.
Fast dreieinhalb Millionen Zuschauer verfolgten am Mittwochabend das Interview mit Kanzlerin Merkel bei „Anne Will“ – auch viele Kommunalpolitiker aus der Region. Wie bewerten sie die Aussagen der Kanzlerin zur Asylpolitik?
Landrat Martin Sailer: Enttäuscht von den Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Landrat Martin Sailer (CSU). „Sie hat zu den dringendsten Problemen nichts gesagt und keinerlei Lösungsansatz geboten“, so Sailer. So habe es beispielsweise keine Antwort auf die Frage gegeben, wie der Flüchtlingszustrom gebremst werden kann oder wie eine gerechtere Verteilung der Asylbewerber zustande kommen kann. Merkel habe keinerlei Ansatzpunkte geboten, obwohl die Sendung der geeignete Ort dafür gewesen sei. Die Kanzlerin habe keinen Plan vorgelegt. „Es kam nichts“. Dagegen würde Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer handeln. Seehofer bemühe sich um eine gerechtere Verteilung der Asylbewerber und darum, dass die Kosten für das zusätzliche Personal in den Kommunen erstattet wird. Sailer geht davon aus, dass nach dem Flüchtlingsgipfel mit Oberbürgermeistern und Landräten in Ingolstadt noch weitreichende Kabinettsbeschüsse gefasst werden. Der Landrat war bei den Gesprächen in Ingolstadt nicht dabei. Er wird aber nächste Woche zu einem Asylgipfel der CDU/CSU-Fraktion in Berlin fahren.
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