Energieagentur löst sich auf – Beratung bleibt
Zusammenarbeit von Stadt und zwei Landkreisen zu teuer
Der Landkreis Augsburg wird in Zukunft seine Energieberatung wieder in Eigenregie organisieren. Die Regionale Energieagentur, die das fünf Jahre lang für die Landkreise Aichach-Friedberg und Augsburg sowie für die Stadt Augsburg übernommen hatte, wird aufgelöst. Auslöser, grundsätzliche Überlegungen über den Sinn der Agentur anzustellen, war die Kündigung der bisherigen Geschäftsführerin Sylke Schlenker-Wambach vor wenigen Wochen. Das hat die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Margit Spöttle, jetzt im Umwelt- und Energieausschuss erläutert. Hauptgrund für deren Kündigung und auch die Auflösung der Agentur: Das Angebot war über die Jahre hinweg einfach zu teuer. Und das war wohl ein strukturelles Problem. Zu unterschiedlich war der Beratungsbedarf in der Stadt und den Landkreisen. Dauerhaft musste von einem jährlichen Defizit von rund 70000 Euro für die Energieagentur ausgegangen werden. Positiv habe sich hingegen die Nachfrage nach Beratungsangeboten der Regionalen Energieagentur gerade im Landkreis Augsburg entwickelt, so Spöttle. Deshalb wolle man die nun auch beibehalten, allerdings in einer anderen Struktur. Das Angebot sei auch deshalb so gut angekommen, weil der Landkreis bei dem Thema als neutral gelte und das Angebot kostenlos sei. Laut Landrat Martin Sailer ist nun geplant, Kosten, die für das Personal der Energieagentur gespart werden könnten, in Klimaschutzprojekten einzusetzen.
Die Grünen-Fraktionen aus Augsburg-Stadt, Augsburg-Land und Aichach-Friedberg bedauern die Auflösung der Regio Augsburg Energie sehr. Besonders kritisch sehen sie dabei, dass es den Vertretern der drei Gebietskörperschaften nicht gelungen ist, für die REA gemeinsam eine eigenständige und zukunftsfähige Struktur weiterzuentwickeln. Joachim Schoner, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Kreistag Augsburg, erklärt dazu: „Die Auflösung des Trägervereins Regio Augsburg Energie zu beschließen, ohne ein konkretes Alternativkonzept zuvor erarbeitet und beschlossen zu haben, wird der Bedeutung des Klimaschutzes nicht gerecht.“ (AL, jah)
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