Ex-Pfarrer für Missbrauch verurteilt
Aichach Er missbrauchte ihm anvertraute Buben sexuell beim Ministrantenausflug in Südtirol und im Hallenbad. Das Jugendschöffengericht in Aichach verurteilte den früheren Pfarrer der Gemeinde Schiltberg gestern zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung, aber nur für die "Spitze des Eisbergs" - für fünf angeklagte Taten an sieben Kindern (acht bis zwölf Jahre alt) zwischen 1994 und seiner "plötzlichen und freiwilligen" Abberufung, so die Diözese Augsburg im Jahr 1999. Eine "Vielzahl von schlimmeren Straftaten" (Staatsanwalt Franz Wörz) des Ex-Pfarrers in den Jahren zuvor, die vor Gericht als schwerer sexueller Missbrauch bewertet wurden, bleiben dagegen ungeahndet - sie sind verjährt.
Über 20 Jahre war der Angeklagte Pfarrer in der Gemeinde im östlichen Landkreis. Wer weiß, wie lange der Missbrauch von kleinen Buben dort so weitergegangen wäre, wenn nicht "ein mutiger Rektor" 1999 den Hinweisen einiger seiner Schüler Glauben geschenkt und das Schulamt informiert hätte, fragte sich Richter Dieter Gockel. Die verständigte Diözese zog zwar Konsequenzen, aber nur mit einer internen Versetzung - eine neue Aufgabe ohne Kontakt zu Kindern.
Der frühere Personalreferent Josef Heigl wies damals gegenüber unserer Zeitung Missbrauchsvorwürfe, über die Gerüchte im Dorf kursierten, nachdrücklich zurück. In der Verhandlung war gestern die Rede von "Vertuschung" durch die damaligen Verantwortlichen. Die strafrechtlichen Ermittlungen kamen erst im Frühjahr ins Rollen, als immer mehr Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche bekannt wurden. Auf eine konkrete Anfrage unserer Zeitung im März reagierte die Diözese drei Tage später mit einem per Pressemitteilung öffentlich gemachten Ultimatum: Entweder der Priester zeigt sich selbst an oder die Diözese geht zur Staatsanwaltschaft.
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