Hospizbegleiter: Genussmomente bis zum Tod
Ende Februar endete die zweite Ausbildung der Hospizgruppe Meitingen. Warum es vor allem um Lebensqualität geht
Wenn Ulrike Müller und Barbara Kopold darüber berichten, in ihrem Ehrenamt „Lebensqualität“ zu spenden, dann klingt das zunächst fast mit ihrer Aufgabe unvereinbar. Denn Ulrike Müller hat im Jahr 2014 die Ausbildung zur Hospizbegleiterin gemacht. Barbara Kopold beendet diese Ausbildung gerade. Die enge gedankliche Verquickung des Begriffs „Hospiz“ mit dem Tod ist sicherlich richtig, doch wer den Erzählungen von Ulrike Müller und Barbara Kopold über den Praxis-Einsatz lauscht, der merkt: Es geht um so viel mehr als um den Tod.
Als Ulrike Müller zu ihrem vierten Einsatz als Hospizbegleiterin gerufen wurde, hatte sie „Glück“, wie sie selbst sagt. Sie hat die alte Dame, zu der sie gerufen wurde, noch in recht fittem Zustand angetroffen. Sie habe viel erzählt und sie liebte Groschenromane, die Ulrike Müller ihr gerne vorgelesen hat. Gerufen wurden die Hospizbegleiter aus einem einzigen Grund: Die Familie der alten Dame wünschte sich nichts weiter, als die Dame möglichst lückenlos zu Hause zu betreuen. Da dies mit Blick auf die eigenen Herausforderungen im Alltag nicht immer in Eigenregie zu stemmen war, kamen die Hospizbegleiterinnen der Hospizgruppe Meitingen ins Spiel. Und Ulrike Müller, die bereits seit 2014 als ehrenamtliche Hospizbegleiterin tätig ist, bekam nach einer Weile noch zusätzliche Unterstützung. Barbara Kopold war gerade inmitten ihrer Ausbildung zur Hospizbegleiterin, und es stand das obligatorische Praktikum an. Da Barbara Kopold beruflich bereits in der Altenpflege arbeitet, ging es der Koordinatorin der Hospizgruppe, Mandy Regis-Lebender, nicht darum, im Rahmen eines Praktikums im Altenheim zu überprüfen, ob sie mit älteren Menschen umgehen kann. So war schnell entschieden: Barbara Kopold sollte sich mit Ulrike Müller am Bett der alten Dame mit dem Vorlesen abwechseln. „Wenn ihr einmal kurz die Augen zufielen und man hörte auf zu lesen, war sie gleich wieder hell wach und erklärte: Sie dürfen weiterlesen, ich schlafe nicht“, erinnert sich Barbara Kopold an ihren ersten Praxiseinsatz als Hospizbegleiterin.
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