In den Wirtschaften bleibt die Küche immer öfter kalt
Kochshows sind aktuell der Renner im TV-Programm. Doch in den Gaststätten müssen die Küchen aufgrund von Personalmangel teilweise schließen – auch in der Region.
Wenn es um Köche geht, scheint die Gesellschaft etwas widersprüchlich. Zum einen überschwemmen Köche den Fernsehmarkt. Wer kennt sie nicht, die Lafers, Lichters, Rachs und Mälzers. Die Vox-Sendung „Grill den Henssler“ wurde sogar vor Kurzem mit dem Film- und Fernsehpreis Bambi ausgezeichnet. Doch schaut man in die Wirtschaften, ist von Euphorie keine Spur – ganz im Gegenteil.
Im September erst kündigte die „Spätzlewirtin“ aus Altenmünster-Zusamzell an, sich künftig nur noch auf den Hotelbetrieb zu konzentrieren und die Küche zu schließen. Und auch das Zusmarshauser Traditionshotel „Die Post“ hat seit August nur noch einen eingeschränkten Küchenbetrieb. Das Hotel, in dem schon Napoleon sein geliebtes „Hühnchen à la Marengo“ verspeist hat, muss im Moment ohne Chefkoch auskommen. Zwar gibt es noch eine warme Küche, sonntags bleibt das Restaurant allerdings dicht. Und für ihre Hotelgäste steht Geschäftsführerin Christine Auernhammer nicht selten selbst in der Küche. „Unser Küchenchef hat sich umorientiert“, erklärt Auernhammer. Es war ein Abschied mit Ansage. „Drei Jahre lang habe ich nach einem zweiten Koch gesucht, um ihn zu entlasten – aber niemanden gefunden.“ Die Arbeitszeiten und die Familie – das habe einfach nicht zusammengepasst. Seit Anfang August ist er nicht mehr da.
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