In mehr als 60 Jahren ist sie eine echte Kühlenthalerin geworden
Maria Lindermeir stammt aus Espenthor im Egerland. Sie war schon ein junges Mädchen, als sie von dort wegmusste
Schon ein junges Mädchen, nämlich 15 Jahre alt, war Maria Lindermeir, geborene Wolf, als für sie und ihre Familie Mitte August 1946 die Aufforderung zur Ausreise aus ihrem Heimatort Espenthor im Stadtkreis Karlsbad (heute in Tschechien) kam. Die heutige Kühlenthalerin erinnert sich noch, dass diesem Tag eine Ungewissheit um den eigenen Vater, wie auch um andere Männer aus dem Ort, voranging. „Sie wurden Anfang des Jahres 1946 auf die Polizeistation geladen und kamen lange nicht wieder“, erzählt sie. „Sie wurden in ein sogenanntes Internierungslager gebracht. Dort mussten die Männer schwere und dreckige Arbeit verrichten. Eines Tages im August kam der Vater wieder nach Hause. Siehe, auch die Aufforderung zur Anweisung der Fam. Wolf wurde umgehend zugestellt.“ Ein letzter Blick, ein letztes Winken auf einer Anhöhe, dann ging die Fahrt auf der Ladefläche eines Lastwagens in ein Sammellager nach Karlsbad. Dort wurden auch alle Personen, ob jung oder alt, mit einem weißen Pullover desinfiziert – und zwar überall dort, wo Haare wuchsen, erinnert sich Maria Lindermeir.
Nur zwei Tage dauerte der Aufenthalt, denn das Lager wurde stets neu gebraucht. Deshalb wurde auch Familie Wolf auf einen der bereit gestellten 40 Viehwaggons verteilt. Maria Lindermeir erzählt: „Das Gepäck kam dazu und diente auf der Reise als Sitzfläche. Ab ging es ins Ungewisse. Als der Transport einen ersten Stop einlegte, war die Erleichterung groß, denn der Bahnhof war bei Wiesau in Bayern. Dort wurden wir mit essen versorgt, bevor es weiterging. Augsburg war der nächste Haltepunkt.“ Hier teilten sich die Wege der Reisenden. Für die einen ging es in Richtung Allgäu, die anderen blieben. Dieser Schwabentross wurde in die Elias-Holl-Schule gebracht, in der Nähe des Jakobertors. Zu diesem Zeitpunkt war die Schule für solche Fälle eingerichtet.
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