Integration mit Toren und Punkten
Asylbewerber sind im Fußball, beim Ringen und in der Leichtathletik aktiv. Ein Sportler nimmt dabei eine Ausnahmestellung ein
Sie kommen mit dem Fahrrad oder dem Zug zum Training. Als Boubacar Kante zum ersten Mal zu den Übungseinheiten des SV Cosmos Aystetten erschien, parkte er seinen alten Drahtesel, mit dem er von seinem Quartier im ehemaligen Horgauer Waldcafe zum Aystetter Sportplatz gestrampelt war, neben den noblen Karossen seiner Mannschaftskameraden. In Aystetten wollte man den 20-Jährigen, der aus der Republik Mali stammt, und bis dato beim SV Adelsried gekickt hatte, zunächst gar nicht haben. „Unser Kader war voll“, berichtet der ehemalige Trainer Paolo Mavros, der den Angreifer schließlich doch aufgenommen und ins Herz geschlossen hat. Inzwischen hat der lange Lulatsch in neun Spielen sieben Tore geschossen und vier Vorlagen geliefert. Boubacar Kante es deshalb maßgeblich beteiligt, dass die Cosmonauten an der Spitze der Bezirksliga Nord stehen. Er hat sich mit Toren integriert.
Während Boubacar Kante oder der der Senegalese Omar Samouwell (FC Horgau) in höherklassigen Mannschaften Fußball spielen, setzen viele unterklassige Vereine auf Verstärkung aus den Asylbewerber-Unterkünften. Wie zum Beispiel der TSV Ellgau. Abteilungsleiter Michael Dollinger sagt: „Wir standen knapp davor, die Reserve abzumelden.“ Mit vier neuen Spielern aus Syrien und Afghanistan, die allesamt in Ostendorf wohnen, kann der Spielbetrieb weiter gehen. Einer von ihnen hat es mittlerweile sogar in die erste Mannschaft des A-Klassisten geschafft. Weitere kicken in den Hobbymannschaften der TSG Waltershofen und des SC Ostendorf. Verständigungsprobleme gibt es relativ wenig. Dollinger: „Einige sprechen einigermaßen Deutsch, die fungieren dann als Dolmetscher. Die Spieltermine schreibe ich ihnen auf einen Zettel.“ Eine typisch deutsche Tugend vermisst Dollinger etwas: „Mit der Pünktlichkeit nehmen es einige nicht so genau.“
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