Nazi-Propaganda in Facebook-Gruppe
Der Verfassungsschutz kam einem Ex-NPD-Mitglied auf die Schliche. Der 36-Jährige will sich distanziert haben. Eine Bewährungsstrafe gab es dennoch.
Landkreis Augsburg. Die geheime Facebok-Gruppe nannte sich „Groß-Deutschland“. Sie hatte 576 Mitglieder mit allesamt wohl rechter Gesinnung. Was die Neo-Nazis so alles posteten, das las freilich auch der Verfassungsschutz mit. Und gab dem Staatsschutz der Augsburger Kripo den Hinweis auf einen 36-Jährigen aus dem westlichen Landkreis Augsburg. Er war im September 2015 zweimal mit dem verbotenen Hitlergruß „Sieg Heil“ aufgefallen. Und einmal hatte er das Foto eines Mitglieds der SS-Organisation gepostet, auf dessen Uniformkragen die SS-Runen prangten – ebenfalls ein Fall des „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“.
Monate später hatte der 36-Jährige seinen Account gelöscht. Was freilich nicht verhinderte, dass der Verfassungsschutz ihm auf die Schliche kam. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Juli 2016 fand die Kripo noch eine Patrone für ein G-36-Gewehr Heckler & Koch – ein Verstoß gegen das Waffengesetz. Der Mann, der seine Namen mit einem im Internet gekauften akademischen Titel schmückte, musste sich nun vor Amtsrichterin Rita Greser verantworten.
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