Plackerei in der Pizzeria statt Zukunftschance
Welche Erfahrungen junge Italiener auf Arbeitssuche im Augsburger Land machen. Immer mehr suchen eine Beschäftigung in Deutschland
Es sollte ihre erste längere Erfahrung im Ausland werden. Tatjana M., 20 Jahre alt, derzeit auf Arbeitssuche, stammt aus der Nähe von Udine in Norditalien. Über eine Internetplattform, die jungen Italienern Arbeitsplätze in der italienischen Gastronomie in Deutschland vermittelt, hatte sie Kontakt zu einer Eisdiele in einer Gemeinde im nördlichen Landkreis Augsburg bekommen. Hier könnte sie, sollte die Eingewöhnungszeit von zwei bis drei Wochen sowohl für das Mädchen als auch für den Arbeitgeber zufriedenstellend verlaufen, den Sommer über arbeiten. „Ich bin in Salzburg geboren, aber mein Deutsch ist nicht perfekt. Durch eine Arbeitsstelle in Deutschland wollte ich meine Sprachkenntnisse verbessern“, schreibt Tatjana M. jetzt an die Augsburger Allgemeine. Doch es kam ganz anders als erhofft.
Ende Februar hat Tatjana M. zu Hause die Koffer gepackt und sich von ihren Eltern mit dem Auto in den Landkreis Augsburg begleiten lassen. Dass sie keine Arbeitserfahrung habe, sei nicht weiter schlimm, habe der Wirt der Eisdiele gesagt. „Er hat gemeint, dass Wichtigste ist, dass man guten Willens ist und Lust hat zu arbeiten“, berichtet die junge Frau. Doch anscheinend hat es sich der Gastwirt schnell anders überlegt. Nach eineinhalb Tagen, ihre Eltern waren gerade abgereist, habe die Frau des Wirts ihr mitgeteilt, ihre Zeit in Deutschland sei nun abgelaufen. Sie habe ihr 50 Euro in die Hand gedrückt und gesagt, das Mädchen solle seine Eltern wieder anrufen. Was diese schließlich auch tat. Die Eltern, gerade wieder in Italien angekommen, fuhren also nochmals nach Deutschland und holten die Tochter wieder ab – die sichtlich geschockt von dieser Erfahrung ist. „Der Wirt hat noch gesagt, ich sei zwar fleißig, aber zu schwach und zu dünn für die Arbeit. Hat er das denn nicht gleich gesehen?“
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