Probelauf für eine Ortsführung
Zurück in Zusmarshausens Vergangenheit: Premiere kommt sehr gut an. Ein erschreckendes Foto vom Geheimwerk Kuno II
Es ist ein Foto, das vielen Teilnehmern der Ortsführung noch lange im Gedächtnis bleiben wird: Dutzende Leichen liegen aufgereiht in einem Fichtenwald. Im Hintergrund ist eine Baracke zu erkennen. „Zuerst dachte ich, dass das Äste sind“, sagte Peter Englbrecht, der am Sonntag zusammen mit Guido Clemens, Hermann Knoblich, Heinz-Dieter Pomp und Manfred Fischer in die Vergangenheit der heutigen Marktgemeinde führte. Dann kam die erschreckende Wahrheit: Es handelt sich um Arme und Beine von Menschen, die vermutlich im Geheimwerk Kuno II umgekommen sind.
Die Schwarzweißfotografie wurde Englbrecht vor eineinhalb Jahren geschenkt. Geschossen hatte sie eine Zusmarshauser Fotografin, vermutlich nach dem Einmarsch der Amerikaner. Denn als in dem geheimen Werk an der Autobahn noch die Düsenjäger Me 262 zusammengeschraubt wurden, hätte sie unmöglich fotografieren können, meint Englbrecht – damals war das Areal absolute Sperrzone. Der Hobbyhistoriker glaubt in der Holzbaracke auf dem Bild die Kantine des Werks erkannt zu haben. Nach seinen Recherchen hatten an die 100 Häftlinge im Werk mit den Decknamen Kuno II und Kiesweg II gearbeitet. Noch mehr Menschen seien wohl im KZ-Außenlager Burgau gewesen. „Wie viele Menschen dort umgekommen sind, kann man nicht sagen“, erklärte Englbrecht. Unklar ist auch, wie die Menschen auf der alten Fotografie gestorben sind. Dass sie im Wald von Zusmarshausen verscharrt wurden, glaubt er nicht: Die amerikanischen Soldaten hätten sie vermutlich auf einen Friedhof gebracht.
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