Voller Körpereinsatz
Mit der 3BA Concert Band kommt eine Blechlawine nach Welden
Die Marktgemeinde wurde am Sonntag von einer Blechlawine überrollt. Schuld waren nicht Autofahrer, sondern der Kult(o)ur-Sommer mit seinem für den Abend angesetzten Open Air am Theklaberg. Die Blechlawine bestand aus den blank polierten Instrumenten von 29 Blechbläsern der 3BA Concert Band, die seit Jahren auf Konzerten und Wettbewerben erstklassige Brass-Musik „made in Germany“ herausposaunt. Die Band war mit ihrem Dirigenten Lothar Uth schon in der Früh angereist und nahm zum Proben und Einspielen gleich einmal den Holzwinkelsaal in Beschlag. Das Wetter zeigte sich dem Abend zu dann ausgesprochen launisch: ein lokaler Wolkenbruch klatschte am Nachmittag auf Welden nieder. Damit sich das Motto des Tages – „Blech trifft Wasser“ – nicht ins Gegenteil „Wasser trifft Blech“ verkehrt, fand das Konzert im Holzwinkelsaal statt. Die 60 Quadratmeter große Bühne, die der Heimatverein Welden unter der Regie von Walter Thiergärter extra auf die nun sehr nasse Wiese gestellt hatte, kam so nicht zum Einsatz. Auch das zeitgleiche Freiluftkonzert der Harmoniemusik Welden in Aystetten fiel dem tückischen Wetter zum Opfer. Das Gute daran: So hatte auch der neue Dirigent der Harmonie, Markus Peter, etwas freie Zeit, um der 3BA Concert Band in Welden zu lauschen. Lag es am Wetter oder an der Verlegung vom Freien in den Holzwinkelsaal? Das Publikum war, wie man so schön sagt, „handverlesen“. Doch der Stimmung im Saal tat dies keinen Abbruch. Im ersten Teil servierte die Brass-Formation symphonische Programmmusik zum Thema Wasser und zog die Hörer mit Händels Wassermusik, Vinters Weltumsegler „James Cook“ und Goff Richards’ Komposition „Oceans“ ganz in seinen Bann. „Phänomenal, Weltklasse, absolute Spitze!“ Oder: „Ich habe im Holzwinkelsaal noch nie etwas so Gutes gehört“, so einige Stimmen aus dem Publikum zur Pause. „Wenn die noch lange so weitergemacht hätten, wäre ich seekrank geworden“, brachte es Martina Behr aus Emersacker auf den Punkt. Zum zweiten Teil legten die Musiker rhythmisch noch einen drauf und feuerten aus heißen Blechrohren eine musikalische Salve auf die andere. Richtig krachen ließen es auch die drei Schlagwerker, allen voran Markus Trinkl. Die Musik der 3BA-Band ging dabei nicht nur ins Ohr. Fette Sounds ließen den Boden der Empore vibrieren, Tuba und Bassposaune landeten manchen Magenschwinger.
Dirigent Lothar Uth steuerte die Band mit ganzem Körpereinsatz, mal minutiös, mal voller Verve. Mit vier Zugaben, darunter „Brass Maschine“ und „Malaguena“, beglückte man das Publikum. „So aufgewühlt wollen wir Sie nicht nach Hause schicken“, meinte Birgit Trinkl, die bravourös durch den Abend führte. So klang der Abend ganz elegisch aus mit W. H. Monks Hymne „Abide With Me“.
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