Warum Motorradfahrer auf helle Kleidung achten sollten
Ein Motorradfahrer verunglückt tödlich in Langweid. Es ist unklar, wie es dazu kam. Die Polizei rät: Auffällige Kleidung erhöht in jedem Fall Sichtbarkeit und Sicherheit von Bikern.
Die genauen Umstände klärt jetzt ein Gutachter: Noch ist unklar, wie es am Donnerstagabend in Langweid zu dem tödlichen Unfall gekommen war. Ein 45-jähriger Motorradfahrer aus dem Nachbarlandkreis Aichach-Friedberg war frontal mit einem Auto zusammengestoßen. Der 20-Jährige am Steuer wollte von der Rehlinger Straße nach links in die Rudolf-Diesel-Straße abbiegen.
Hatte er den Motorradfahrer im Gegenverkehr übersehen? An die Frage schließt sich ein generelles Problem. Die Bekleidung vieler Kradfahrer ist dunkel. Das hat in aller Regel praktische Gründe: Auf einem dunklen Untergrund aus Leder oder wasserdichtem Spezialtextil ist nicht jeder Schmutz zu sehen. Hellere Bekleidung – auch Applikationen – verschmutzen durch Regenwasser oder den Abrieb der Bremsbeläge und der Reifen auf der Straße schnell. Wer sich deshalb beim Kauf für einen dunklen Kombi entscheidet, muss wissen: Schwarz hat seine Schattenseiten.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich war 2002 selbst Opfer eines Motorrad-Unfalls. Der entgegenkommende Autofahrer hatte mich, beim Linksabbiegen, übersehen und fuhr mir direkt vors Motorrad. Es war auf einer Landstrasse in der Nähe von Nördlingen. Ich kam nicht mal mehr zum Bremsen - da hat selbst das damals noch seltene ABS am Motorrad nichts genützt. Ich krachte mit ca. 80 km/h in die Seite des Golfs. Ich hatte eine doch recht auffällige Orange/Schwarze Jacke an und einen knallroten Helm. Das Licht war auch an - ich war auch nicht zu schnell - im Gegenteil, ich war gemütlich unterwegs. Wenn halt der andere Verkehrsteilnehmer nicht aufpasst beim Abbiegen, dann könnte man ein Blaulicht auf dem Helm tragen, es würde nichts nützen. Wo ich das "Problem" mit dieser Art von Unfällen in letzter Zeit sehe: Das Motorrad fällt auch mit Licht inzwischen weniger auf, da viele Autofahrer auch mit Licht fahren, und die meisten Autos haben nun auch Tagfahrlicht. Vielleicht mal - gerade beim Abbiegen - lieber 2x Hinschauen und ein bisschen weniger Hektik und mehr Gelassenheit im Strassenverkehr.
Wir haben seit 1988 Lichtpflicht für Motorradfahrer und bei neuen Modellen ist es gar nicht mehr abzuschalten. Wer ein entgegenkommendes Licht nicht sieht, dem ist auch mit einer Warnweste nicht mehr zu helfen. Zudem verschwindet bei vielen Bikes der Fahrer in der Frontalansicht bis auf den Helm hinter einem Berg aus Glasfaser, ABS und Plexiglas. Man könnte auch genausogut pauschal hinterfragen, welche Rolle die Ablenkung durch Handy, Navi und andere Spielereien gespielt haben. In dem Fall hilft nichtmal eine Rundumleuchte auf dem Helm. Wer hier auf helle Kleidung verweist, der rät auch Frauen zu züchtiger Kleidung um keine Übergriffe zu provozieren. In beiden Fällen ein Versuch die Schuld auf das Opfer abzuwälzen.
Lustig, nicht? Wie überall dieselbe Argumentation gefahren wird. Ob Motorradfahrer, Radfahrer oder Fußgänger, dauernd sollen die Opfer von unachtsamen Autofahrern die Probleme abstellen, die die Autofahrer überhaupt erst verursachen. Z. B. durch nicht anständig hin sehen. Bitte nicht falsch verstehen, wir pennen alle mal. Kommt vor. Und mancher hat es tatsächlich selbst verbockt, kommt auch vor. Nur ständig reflexhaft den Opfern implizit die Schuld zu geben entfernt sich schon massiv von der Wahrheit: Jemand ist mit einem nicht gerade völlig ungefährlichen Gegenstand im öffentlichen Raum unterwegs und hat deshalb eine gesteigerte Verantwortung. Aber das wollen einige nicht hören, weil sie sich dann eingestehen müssten, dass sie Teil des Problems sind – nicht erst mal die anderen, die darunter leiden müssen. Aber ist auch irgendwie klar: LKWs, Straßenbahnen und andere PKW werden auch regelmäßig »übersehen«. Nur zieht da der PKW-Fahrer den Kürzeren. Und Straßenbahnen und LKWs kann man so schlecht Warnwesten anziehen...