Wegen Hasskommentaren: Stadtrat stoppt Türkei-Urlaub
In der Türkei greifen Präsident Erdogan und seine Partei AKP nach der absoluten Macht. Und sogar im Augsburger Land werden Menschen bedroht, die diese Entwicklung kritisieren. Einer davon ist Özcan Celep.
Es sind keine leichten Tage für Özcan Celep. Das liegt daran, dass der Gersthofer, der für die Grünen im Stadtrat sitzt, deutliche Worte für die Vorgänge in seiner alten Heimat Türkei gefunden hat, wo vor einer Woche ein Putschversuch stattfand. In einem Artikel in unserer Zeitung hatte der Kurde und Alevit Celep sowohl die türkische Regierungspartei AKP und den Präsidenten Erdogan als auch die von Erdogan für den Putschversuch verantwortlich gemachte Gülen-Bewegung kritisiert. Dafür wurde er von Anhängern aus beiden Lagern über soziale Netzwerke beschimpft. Nun hat Celep reagiert und seine eigentlich seit langem geplante Urlaubsreise in die Türkei storniert.
Celep, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, sagt: „Ich wurde als Vaterlandsverräter beschimpft. Einige haben geschrieben: Wenn ich in die Türkei reise, bin ich nicht mehr sicher.“ Besonders irritierend: Die meisten der Hasskommentare stammen von Verfassern, die ihrem Profil nach zu urteilen nicht einmal in Deutschland, sondern in der Türkei wohnen. Für Celep keine Überraschung: „Erdogan betont, dass jeder, der sich kritisch äußert, dafür zur Rechenschaft gezogen wird. In der Türkei ermuntert die AKP die Leute dazu, gezielt Leute einzuschüchtern.“ Der Artikel unserer Zeitung sei deswegen auch gezielt in der Türkei verteilt worden, um ausländische Kritiker wie ihn zu erreichen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.