Weshalb in Vallried die Zeit still steht
Seit einiger Zeit tickt die Turmuhr in Vallried nicht mehr. Dabei ist der Jahrhunderte alte Zeitmesser eigentlich nicht kaputt. Weshalb sich Zeiger dennoch nicht bewegen und warum sich das bald ändern könnte.
Es ist etwa elf Uhr vormittags in dem 200-Einwohner-Ortsteil, als sich die Sonne gegen die zähe Nebeldecke über dem Zusamtal durchsetzt. Dennoch deuten die Zeiger der mächtigen Uhr an der kleinen Kapelle St. Maria auf Viertel vor sechs Uhr. Alles wie immer. Schon länger steht die Zeit in dem markanten Zwiebelhauben-Turm still. Und das hat einen Grund.
Kirchenuhr in Vallried muss von Hand aufgezogen werden
Der langjährige Messner Leonhard Lenzgeiger kann seit dem vergangenen Frühjahr aus gesundheitlichen Gründen das schwere Uhrwerk nicht mehr in Bewegung setzen. Zu den physisch anstrengenden Aufgaben des Kapellenbetreuers gehörte stets, die richtige Zeit im Blick zu haben, sprich: die mechanische Uhr aufzuziehen. Vor seinem Schlaganfall im Frühjahr hatte der heute 85-jährige Mann regelmäßig den zwölf Meter hohen Turm mit seinen beiden Zinn- und Kupferglocken bestiegen. Ausgestattet mit einer schweren Kurbel, von Lenzgeiger schwäbisch-korrekt als „Triebel“ bezeichnet. Dann waren mindestens zehn Umdrehungen fällig, um das Laufwerk in Fahrt zu bringen. Für rund 24 Stunden. Danach musste wieder kräftig Hand angelegt werden. Seit der gesundheitlich angeschlagene Mann nach eigenen Worten „es kaum noch bis zum Briefkasten schafft und wie ein armer Hund daherkommt“, herrscht in Vallried Stillstand.
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