Auch in Unterzahl nicht
Eine seltsame Entscheidung und eine faire Geste lassen das Spiel in Garmisch-Partenkirchen nach 2:0-Führung kippen
Die Pressekonferenz hatte Vorbildcharakter. Trotz einer emotionalen Partie stellten die beiden Trainer ihre gegenseitige Wertschätzung zur Schau. Kernige Sprüche wechselten hin und her, sorgten für Gelächter bei den Gästen – und auch eine realitätsnahe Einschätzung der Geschehnisse blieb nicht aus. Das war insofern beachtlich, weil sich der 1. FC Garmisch-Partenkirchen und der SV Cosmos Aystetten während der Partie auf und neben dem Platz auch verbal bekriegten. Allerdings beschossen sich Marco Löring und Christoph Saller hinterher nicht gegenseitig. Vielmehr rückte Schiedsrichter Yannick Eberhardt mehrmals in den Fokus der Kritik. „Die Schiedsrichter waren eines Landesliga-Spiels nicht würdig“, sagt Heim-Trainer Saller nach dem 2:2.
Der FC-Coach rieb sich an zwei Szenen: die ignorierte Tätlichkeit von Aystettens Kaan Dogan gegen Franz Fischer im Endspurt des ersten Abschnitts. Mehr noch am verweigerten Handelfer, als Gäste-Verteidiger Julian Bergmair eine Direktabnahme von Fischer mit den Händen abwehrte. Bergmair täuschte am Boden liegend einen schmerzhaften Bauchschuss vor. „Macht er clever, aber eigentlich hört man, wo der Ball hingeht“, kommentiert Saller. Gleichwohl wusste er, dass der Offizielle sein Team erst ins Spiel zurückgebracht hatte. Bei einem Foulelfmeter zeigte Eberhardt erst Gheorge Gosa Gelb. Teamkollege Maximilian Klotz bewies aber viel Fairness und gab zu, dass er das eher unklare Vergehen begangen habe. Klotz flog deswegen kurze Zeit später nach einem Foul an der Seitenlinie mit der Ampelkarte vom Platz. „Wenn der Elfer nicht gegeben wird, gehen wir mit einer 2:0-Führung und elf Mann in die Halbzeit“, merkte SV-Trainer Marco Löring an. Immerhin verteilten sich Eberhardts unglückliche Entscheidungen.
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