Altersarmut ist bitter
Mehr als 3000 Augsburger Senioren sind auf Grundsicherung angewiesen, weil die Rente zu gering ist. Dahinter verbergen sich bittere Schicksale, kommentiert Ina Kresse.
In jungen Jahren will man noch nicht ans Rentenalter denken. Das Thema ist weit weg. Man hat andere Sorgen und Interessen. Wie wichtig es aber ist, kontinuierlich für die Rente eingezahlt zu haben, zeigt sich in späteren Jahren. Denn alt werden wir hoffentlich alle. Aber reicht dann die Rente? Ihre Höhe hängt davon ab, wie viel und wie lange der Einzelne eingezahlt hat. Allerdings hat nicht jeder ein gutes oder gar geregeltes Einkommen. Zudem gibt es Schicksalsschläge, für die man nichts kann. Zahlen und Fallbeispiele zeigen, dass einige Senioren in Augsburg und Umgebung Probleme haben, ein finanziell unabhängiges Leben zu führen. Zwar wird bei uns kaum jemand aus Geldnöten ums physische Überleben kämpfen. Dafür haben wir eine Sozialgesetzgebung. Aber der Armutsbegriff ist dehnbar. Wenn es für eine Rentnerin ein Schicksalsschlag ist, wenn ihre Brille zerbricht und sie sich keine neue leisten kann, dann ist das schlimm. Was für eine Belastung das sein muss.
Im Alter besonders hart
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Die Diskussion ist geschlossen.
Umso schlimmer, dass die momentane Rentengesetzgebung letztlich einen erheblichen Teil der Bevölkerung in Altersarmut stoßen wird, trotz 45 Beitragsjahren und immer schön brav an die Rente gedacht. Die Absenkung des Rentenniveaus auf ein lächerliches Niveau war mit die größte Sauerei, die sich Rot-Grün geleistet hat. Und das dann mit der absurden Idee einer privaten Altersvorsorge vom Tisch wischen zu wollen, setzte dem dann die Krone aus. Klar, wer jetzt schon kaum über die runden kommt, spart noch mal dicke fürs Alter an. 45 Jahre Arbeiten und dann Sozialhilfe, so wirds für viele laufen. Aber an eine Umkehr dieser Murks-Beschlüsse will man wohl nicht so recht ran. Eher doktert man an irgendwelchen Details rum, die keinen aus dieser Falle raus holen werden. (Man lese sich z. B. mal durch, was CDU und CSU dazu gerade auf ihrer Webseite von sich geben, da bleibt mir teils die Spucke weg.) OK, die AFD, aber noch ist die ja nicht etabliert. Aber wählen würde ich die aus anderen Gründen nicht wollen. Wir können uns also darauf einstellen, dass bald noch weit mehr als 3000 Augsburger dieses Problem haben werden.
Wir können uns also darauf einstellen, dass bald noch weit mehr als 3000 Augsburger dieses Problem haben werden.
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Sie haben mit ihren Beitrag den Nagel auf den Kopf getroffen.
Aber man darf auch nicht vergessen, was für kolossale Kosten in Zukuft auf die Kommunen zukommt,
Sozialhilfe,Gundsicherung,Hartz4,Flüchtlinge & Co ....
Man kann ja diese Monster-Ausgaben, nicht auf Grunderwerb,Grund,Gewerbesteuer und anderen Abgaben aufbürden ?
Die Goldenen Zeiten der Gebwerbesteuer ist Vergangenheit.
PS: Leider lohnt sich arbeiten und Eigentum nicht mehr ...... a´ bisserl DDR Live ?
»Man kann ja diese Monster-Ausgaben, nicht auf Grunderwerb,Grund,Gewerbesteuer und anderen Abgaben aufbürden ?«
Doch, doch, könnte man... wenn den diese Steuereinnahmen in einem Maße zur Verfügung stünden, das das gewährleistet. Der Haken ist die insgesamte wirtschaftliche Schwäche der Region Augsburg. Da ist der Vergleich mit der DDR interessanterweise gar nicht so verkehrt. Die waren wirtschaftlich ja auch am Ende. Das darunterliegende Problem ist eher, dass man aus ein paar Handyläden hier und einer Dönerbude dort und einem Ein-Euro-Laden an der Stelle nicht wirklich große wirtschaftliche Einnahmen generiert. Zuletzt hat man sich hin gestellt und Amazon groß beworben. Zugegeben, es sind Arbeitsplätze entstanden. Aber so wirklich große Einkünfte hat das nicht generiert und somit bleiben die notwendigen, gesteigerten Steuereinnahmen auch weg, selbst wenn Augsburger bis nach Graben raus pilgern, um sich ausbeuten zu lassen. Face it: Die dicken, zahlungskräftigen Firmen werden hier immer weniger bzw. kommen kaum dazu. Damit sinken einerseits die Steuereinkünfte bei der Lohnsteuer, andererseits auch die Gewerbesteuereinnahmen. Daran hakts gerade im Kern. Daraus folgt dann, dass man kein Geld mehr für Sozialleistungen über hat, selbst Straßen nicht mehr saniert bekommt, die in gottserbärmlichem Zustand sind.
Die Problematik nur an der Rentengesetzgebung festzumachen ist meiner Ansicht nach zu kurz gesprungen.
Es begann mit den Minijobs. Das war eine tolle Erfindung, die offenbar im Sinne aller Beteiligten war. Der Arbeitnehmer, die sich ein paar DM später Euro dazuverdienen konnten, ohne dafür große Abzüge hinnehmen zu müssen und die Arbeitnehmer, die so billige Arbeitskräfte hatten, die so so einsetzen konnten, wie es gerade benötigt wurde.
An die Folgen dachten wenige.
Grundsätzlich sorgte dieser Dazuverdienst für ein höheres Haushalteinkommen. Das ermöglichte manche Zusatzanschaffung oder einfach mal einen Urlaub oder ein neues Auto - ein bisschen mehr an Lebensqualität.
Aber über viele Jahre wurde dafür gar nichts in die Rentenkasse eingezahlt und später auch nur Beträge, die lächerlich sind.
Wenn das Ehepaar in Rente geht, fällt der Zusatzverdienst weg und die Rente des Hauptverdieners ist hübsch zusammengestrichen.
In den anderen Fällen hilft der Umstand, dass die Frauen vor und nach der Kinderaufzucht doch ein paar Arbeitsjahre voll in die Rente gezahlt haben, das Absenken des Rentenniveaus abzufedern. Wäre in früheren Zeiten als nur der Mann verdiente kaum möglich gewesen, da hätte es ein Heer von Armutsrentnern gegeben.
Auch der Umstand, dass viele doch ein eigenes Heim erworben haben, mildert manches ab. Müssten die die heutigen Mieten zahlen...
Stimmt natürlich. Das Reallohnniveu der letzten 20 Jahre ist kaum gestiegen (je nach dem, welchen Rausche-Punkt man nimmt, mal 2 % mal 5%, aber im Kern für 20 Jahre ein Lacher). Die Leute haben schlicht zu wenig, um es einzuzahlen. Dann noch die von Ihnen benannten Probleme der rentenbeitragsfreien Arbeit (da fallen mir noch andere ein, die nicht oder verhältnismäßig wenig von ihrem Einkommen einzahlen) oben drauf, dann kommt man mit Auszahlungsabsenkungen. Und das, obwohl die Produktivität die letzten 20 Jahre deutlich angestiegen ist. Wo geht der mehr erwirtschaftete Reichtum eigentlich hin?
Wie oft muß man eigentlich noch den Schmarrn mit 45 Beitragsjahren lesen. Die Höhe der Beiträge, ist, bis auf eine Mindesteinzahldauer, relevant - nicht die Anzahl der Jahre.
Dann nehmen wir eben 35 Jahre, wenn das eher genehm ist. Man reißt sich 35 Jahre oder mehr den Arsch auf (in manchen Branchen wie dem Baugewerbe ist auch kaum mehr zu verlangen, da ist man nach 35 Jahren schlicht körperlich kaputt) und kriegt dann Grundsicherung. Ja danke auch! Warum noch mal soll man sich das antun, wenn man eh am Ende mit nicht-mal-Sozialhilfe da steht? In einem Punkt muss ich der FDP nämlich rechtgeben: Arbeit muss sich wieder lohnen. Z. B. was Einkünfte vor und während der Rente angeht.