Angeklagter springt aus dem Fenster

VonKlaus Utzni

Russischer Ex-Polizist unternimmt spektakulären Fluchtversuch im Strafjustizzentrum. Doch er kommt nicht weit

Spektakulärer Fluchtversuch im Strafjustizzentrum: Ein mutmaßlicher Sexualtäter, 48, ist am späten Freitagnachmittag blitzartig im Sitzungssaal 142 im ersten Stock zur Fensterfront gerannt, hat ein Fenster geöffnet und ist mit einem Satz etwa fünf Meter tief auf den Rasen gesprungen. Dabei brache er sich beide Handgelenke. Er wurde unmittelbar danach von einem Kripobeamten gestellt und vom Notarzt ins Klinikum gebracht, wo er seither bewacht wird. Es war der erste Fluchtversuch im Gerichtsgebäude an der Gögginger Straße.

In dem Prozess vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Christoph Dössinger deutete nichts auf eine derart dramatische Aktion hin. Dem Angeklagten, einem ehemaligen russischen Polizisten, wird vorgeworfen, er habe im Februar in seiner Wohnung eine Bekannte ins Schlafzimmer gezogen und dort versucht, sie zu vergewaltigen. Die Frau hatte sich jedoch losreißen und ins Treppenhaus flüchten können. Der Angeklagte hatte zunächst ausführlich die Bekanntschaft zu der um 20 Jahre jüngeren, ebenfalls verheirateten Frau geschildert und behauptet, sie habe ihm „Hoffnung auf Sex“ gemacht, aber immer auf „später“ vertröstet und hingehalten. Er habe sie an jenem Tag „hochgehoben“ und ins Schlafzimmer getragen. Als sie geschrien und geweint habe, habe er sie losgelassen.

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