Angela Merkel - Eine Frau am Scheideweg
Angela Merkel steht unter Druck, sie verliert Sympathien und hat Stress mit den eigenen Leuten. Schadet die Kanzlerin der Union womöglich mehr, als sie ihr nutzt?
Angela Merkel ist eine Frau, die die Dinge gerne unter Kontrolle hat. Den Kreis ihrer Vertrauten hält sie klein, das mindert die Gefahr, dass etwas gegen ihren Willen nach außen dringt – und wenn es irgendwo knirscht in der Koalition, bei der Leiharbeit, bei der Rente oder demnächst bei der Erbschaftsteuer, sind nur wenige so gut im Stoff wie sie. Das geflügelte Wort des englischen Philosophen Francis Bacon, nach dem Wissen Macht ist, könnte auch von der Kanzlerin stammen, die als Physikerin gelernt hat, in Prozessen zu denken, in Plausibilitäten und Gesetzmäßigkeiten. Motto: Ich kann nur beeinflussen, was ich weiß.
In der Flüchtlingskrise ist Merkel die Kontrolle entglitten
In der Flüchtlingskrise allerdings ist ihr genau das passiert, was sie ansonsten partout vermeiden will: Ihr ist die Kontrolle entglitten, weil der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan das Abkommen mit der EU sabotiert, das sie maßgeblich mit ausgehandelt hat und das ja vor allem Deutschland entlasten soll. Scheitert diese Übereinkunft, wäre das auch eine verheerende Niederlage für die Kanzlerin. Ihre ganze Flüchtlingspolitik ist inzwischen darauf ausgerichtet, dass die Türkei mit Europa kooperiert und Flüchtlinge aus Griechenland zurücknimmt. Nach zehn Jahren im Amt steht Angela Merkel damit an dem Punkt, an dem ihr Vorgänger Gerhard Schröder mit seiner Agenda 2010 stand. Dem Punkt, an dem sich entscheidet, was von einem Kanzler oder einer Kanzlerin bleibt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Schadet die Kanzlerin der Union womöglich mehr, als sie ihr nutzt?
Die Kernfrage ist doch:
Schadet die Kanzlerin Deutschland mehr, als sie dem Land nutzt?
Egal wie man die Frage stellt - sie wird erst in einigen Jahren beantwortet werden können. Momentan ist es Spekulation. Sicher ist jedoch: aktuell steht Deutschland noch in fast jeder Beziehug gut bis sehr gut da.
aktuell steht Deutschland noch in fast jeder Beziehug gut bis sehr gut da.
Das mag sein, hängt allerdings von den Maßstäben ab, die man anlegt.
Was mir Sorge macht ist der Trend bzw. die Richtung, in die die Reise geht.
Es müsste so sein wie in Amerika: Nach 2 Amtsperioden muss Schluss sein und ein neuer Kanzler/-in muss gewählt werden. Nach 2 Amtsperioden sind Politiker wie Fr. Merkel oder damals auch Kohl nur noch darauf bedacht, wie sie in der Nachwelt gesehen werden. Und da macht es sich natürlich gut, wenn man wie Kohl als Schöpfer des Euro oder wie Merkel als Samariterin der ganzen Welt gesehen wird. Jüngere Politiker haben viel mehr Energie, die richtigen Probleme anzugehen!
Merkel hat die Sicht auf das große Ganze längst verloren, deshalb ist es höchste Zeit das sie abtritt.
Organisieren Sie doch ein sog. konstruktives Mißtrauensvotum - aber auch dann würde es nicht klappen weil die Große Koalition so ungefähr 2/3 der Stimmen besitzt.