Angriffe und Pöbeleien: Was Retter bei Einsätzen erdulden müssen
Sanitäter werden immer öfter beleidigt, bespuckt und attackiert. Geht die Justiz auch streng genug gegen Täter vor? Ein Helfer hat Zweifel.
Der Partygänger hatte in der Maximilianstraße einen anderen Nachtschwärmer im Streit mit einem Kopfstoß attackiert. Er verletzte sich dabei selbst, erlitt eine blutende Platzwunde. Als der Rettungssanitäter Rolf Bergdolt die Wunde versorgen wollte, reagierte der junge Mann nicht gerade dankbar. Er beleidigte den Sanitäter, spuckte ihm ins Gesicht und schrie lautstark herum, man könne ihm gar nichts. Sein Onkel sei Jurist.
Rolf Bergdolt arbeitet ehrenamtlich beim Roten Kreuz. Wenn es sein Beruf zulässt, übernimmt er Schichten im Rettungsdienst. Oft am Wochenende, in den Nächten. Er macht das, weil er Freude daran hat, Menschen in Notsituationen zu helfen. Doch seit einigen Jahren erlebt er immer wieder Schichten, nach denen er an seinem Ehrenamt zweifelt. Er fragt sich dann: Warum tue ich mir das an? Es gibt Nächte, in denen er und seine Kollegen mit dem Rettungswagen von einem mit Alkohol oder Drogen vollgepumpten Patienten zum nächsten fahren. Sechs, sieben Einsätze hintereinander. Das ärgert ihn. Die Einsätze kosten Zeit und binden Personal, das am Ende womöglich bei echten Notfällen fehlt – bei einem Patienten mit Herzinfarkt etwa.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Matthias Nickolai, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, widerspricht: Man verfolge bei Übergriffen auf Rettungskräfte einen strengen Kurs. Allerdings gebe es rechtliche Grenzen, an die sich die Behörde halten müsse....!
Genau hier beginnt bei mir die Verwunderung und der Zorn.
Wenn jemand gegen unsere Einsatzkräfte handgreiflich wird, gehört er mit aller Härte bestraft und nicht schon wieder die verständnisvolle Tour, wie bei den uns bekannten Straftätern mit zahllosen Vorstrafen und immer noch auf freiem Fuss.