Antiker Held im Krankenbett
Hephaistos schmiedet Verbandklammern, Alkmene macht Handy-Fotos. Peter Radtke zeigt die in die Gegenwart übersetzte Inszenierung „Ecce Prometheus“.
Ulm Der seit Jahrzehnten bestehenden Freundschaft zwischen Peter Radtke und dem Leiter der Akademie für darstellende Kunst (AdK), Ralf Reiner Reimann, ist es zu verdanken, dass der Regisseur und Schauspieler bereits zum vierten Mal nach Ulm geholt werden konnte. In einer Farce, wie er es selbst nennt, bearbeitete der 75-jährige Radtke den antiken Stoff des Prometheus, wobei er diesen geschickt mit den Erzählungen um Alkmene und Elektryon verwob.
Wer nun eine schlichte Neuauflage der hellenischen Sagenwelt erwartete, wurde in dieser Vorpremiere allerdings enttäuscht. Radtke versetzte die Rahmenbedingungen in die heutige Zeit – mit all ihren gegenwärtigen Problemen und Schwierigkeiten, basierend auf der Tragödie von Aischylos. Prometheus, außerordentlich beeindruckend gemimt von Jan Dziobek, ist nicht an den Felsen gekettet. Er befindet sich, sichtbar leidend, in einem Krankenbett. Zeus sendet seine beiden willigen Vollstrecker Bia (Gewalt) und Kratos (Macht), um den Titanen mit Hilfe Verbandklammern an das Gestell zu fesseln, die Hephaistos, der Gott des Feuers, geschmiedet hat.
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