Auftauchen aus der Vergangenheit
Martin Paulus betreibt auch eine Art malerischer Wiederbelebung
Es liegt wie Pulverdampf auf der Leinwand. Vorder- und Hintergrund verschwimmen und dazwischen auch die sechs Soldaten mit ihrem Feldgeschütz. Der Erste Weltkrieg lässt grüßen – mit einer Feldpostkarte, die Martin Paulus tropfnass einem fotografischen Fixierbad entnommen haben könnte. Der 53-jährige Künstler zitiert in einem Text Cioran mit dem Satz „Alle Gewässer haben die Farbe des Ertrinkens“ und erkennt darin „vielleicht eine Erklärung, warum meine Bilder aquatisch und dunkel sind. Sie möchten Orte des Auftauchens aus der Vergangenheit sein.“
Diese Selbstaussage erleichtert den Zugang zu den 55 Bildern, Zeichnungen und Objekten in der Galerie Oberländer. Aus der Vergangenheit taucht bei Paulus eine Realität auf, die, „fotomechanisch in tausendstel Sekunden dem Kosmos der Zeit entrissen“, durch ihn malerisch wiederbelebt werde. Das kann ein „Paar im Schnee“ sein, das können zwei Männer bei der „Messung des Windes“ sein, und das kann und muss bei Paulus und seinem Engagement für Geschichtsaufklärung diese Geschichte selbst sein. Dafür steht auch die 2011 mit dem Ellinor-Holland-Preis geehrte Arbeit „Vor den Toren einer Stadt“, eine dreiteilige Mischtechnik, kombiniert mit zwei bemalten Holzkästchen.
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