Ausbrecher nahmen Krankenschwestern als Geiseln
Zwei Häftlinge nehmen Nachtschwestern als Geiseln und fliehen spektakulär aus einer psychiatrischen Klinik. Am Dienstag wird der Prozess gegen die beiden fortgesetzt.
Die uneingeschränkte Freiheit, die man zum ausgiebigen Alkoholkonsum, zum Automatenspiel und zu einem Besuch im Rotlichtviertel nutzte, dauerte gerade mal 33 Stunden. Dann war die spektakuläre Flucht zweier Häftlinge aus der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Parsberg bei Regensburg zu Ende. Im Hery-Park in Gersthofen blickten die Ausbrecher, die zwei Krankenschwestern zunächst als Geiseln genommen hatten, in die Mündungen von Polizeipistolen. Danach klickten die Handschellen. Die Dritte Strafkammer beim Landgericht unter Vorsitz von Roland Christiani arbeitet derzeit die ungewöhnliche Flucht, die im Januar Schlagzeilen machte, in einem mehrtägigen Prozess strafrechtlich auf.
Der Augsburger Kevin M. (Name geändert) ist mit seinen 26 Jahren schon ein alter Bekannter der Justiz. Zuletzt war er wegen 26 Geschäfts- und Büroeinbrüchen vom Landgericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden inklusive einer Einweisung zur längeren Drogentherapie in ein Bezirkskrankenhaus. In Parsberg in der Oberpfalz schienen die Bemühungen von Ärzten und Pflegern Erfolg zu haben. Kevin benahm sich tadellos, durfte nach einiger Zeit in München untertags bei einem Sternekoch als Hilfskraft arbeiten. Die Urinproben, die er bei Drogenkontrollen abgab, waren unauffällig. Im Nachhinein stellte sich freilich heraus, dass Kevin den „Freigang“ zu zahlreichen kleineren kriminellen Vergehen nutzte, x-mal mit der Bahn schwarzfuhr. Und dass er die Drogenkontrollen mithilfe von manipuliertem Urin umgangen hatte – eine Methode, die, als sie Kevin M. schildert, doch großes Erstaunen im Sitzungssaal auslöst.
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