Augsburg: Bei der Theatersanierung sind nun Spender gefragt

VonNicole Prestle

Bürger, die finanziell zur Theatersanierung beitragen wollen, können dies ab sofort tun. Nur: Eine Galionsfigur ist bislang noch nicht gefunden. Warum?

Es gibt in dieser Stadt viele gute Beispiele dafür, wieviel Bürger bewegen können, wenn ihnen etwas am Herzen liegt. Nehmen wir zum Beispiel den Goldenen Saal Verein: In 40 Jahren sammelte er 1,6 Millionen Euro private Spenden für die Instandsetzung des Prunksaals und der Fürstenzimmer. Wer weiß, was ohne dieses Engagement im historischen Rathaus heute noch von der einstigen Pracht zu sehen wäre. Nehmen wir andererseits die AltAugsburg-Gesellschaft: Sie stieß vor gut zehn Jahren die Sanierung des Schaezlerpalais mit an und sorgte dafür, dass sie in der Bevölkerung Verständnis und finanzielle Unterstützung fand.

An der Spitze beider Vereine standen stets Privatpersonen, die ihre Freizeit opferten, um für ihre Sache zu streiten. Ausgerechnet bei der größten Investition in eine Kultureinrichtung steht die Stadt nun ohne eine solche Galionsfigur da: Die Sanierung des Theaters Augsburg hat aufgrund der kalkulierten Kosten von 186 Millionen Euro zwar immer wieder für emotionale Debatten gesorgt. Selbst seit klar ist, dass das Projekt umgesetzt wird, hat sich aber niemand gefunden, der sich an die Spitze einer Spendensammelaktion stellen möchte. Etwaige Benefizaktionen sollen, so Kulturreferent Thomas Weitzel, vom Theater selbst ausgehen. Das „Gesicht“ der Spendenaktionen wird der künftige Intendant André Bücker sein – und damit einer, der selbst zwar Bürger der Stadt ist, der aufgrund seiner Position aber eben auch ein natürliches Interesse daran hat, dass das Theater saniert wird.

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