Bei der Uraufführung ein Skandal
Johanna Schall inszeniert Brechts sehr selten gespieltes „Lehrstück“ im Barbarasaal
Entspannt Zurücklehnen geht bei diesem Stück nicht. „Das Publikum ist als handelnde Person an der Aufführung beteiligt“, schrieb Paul Hindemith im Vorwort seiner Komposition zu Brechts „Lehrstück“, das 1929 beim Baden-Badener Musikfest uraufgeführt worden ist. Auf die Fragen des Chores haben die Zuschauer immer wieder eine Antwort zu singen. Auch im Barbarasaal, wo am Sonntag (18 Uhr) und Montag (11 Uhr) das „Lehrstück“ im Rahmen des Brechtfestivals unter der Regie von Johanna Schall aufgeführt wird.
„Wir hoffen auf reges Mitsingen“, sagt der musikalische Leiter Geoffrey Abbott. Über ein halbes Jahr hat sich der Dozent am Leopold-Mozart-Zentrum (LMZ) der Universität mit dem sehr selten gespielten „Lehrstück“ beschäftigt. Brecht hatte es als Gegenposition zu seinem Radiolehrstück „Lindberghflug“ geschrieben. Mit dessen Schlusschor „Bericht vom Fliegen“ steigt es ein. Statt um einen Helden der Luftfahrt geht es jedoch um einen abgestürzten Piloten. Das „Lehrstück“ untersucht, ob der Fortschritt der Technik der Menschheit genützt hat. Der Flieger muss sterben, letztlich ist der Einzelne ein Niemand. Das Stück blieb Fragment, was Abbott gerade „unheimlich reizvoll“ findet. Bis zuletzt sei der Text ihm rätselhaft. „Es gibt überhaupt keine Lösungen, sondern nur Fragen.“
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