Schnell gekauft, kurz getragen, schnell weggeworfen: Das ist der Trend bei Textilien in Deutschland. Daraus entsteht ein irrer Kreislauf.
Schnell gekauft, kurz getragen, schnell weggeworfen: Das ist der Trend bei Textilien in Deutschland. Laut einer Greenpeace-Umfrage werden um die 20 Prozent der von den Deutschen gekauften Kleidungsstücke nur zweimal überhaupt getragen. Kleidung ist zu einem Wegwerfartikel geworden. Sie kann zu niedrigsten Preisen unter ökologisch fragwürdigen Bedingungen in Niedriglohnländern produziert werden. Die Folgen sind irr: Wir importieren in Fernost hergestellte Kleidung, tragen sie manchmal nur kurz und exportieren den Textilmüll im Anschluss wieder ans andere Ende der Welt.
Der Ansatz ist richtig
Der Ansatz der Stadt, die Sammelmengen zu erhöhen, um mehr Alttextilien zu recyceln, ist richtig. Er trägt den momentanen Realitäten Rechnung. Und natürlich war Kleidung schon immer ein Verschleißartikel – irgendwann ist sie einfach hinüber. Dass es ein ausdifferenziertes Sammelsystem gibt, sollte aber niemanden dazu verleiten, mit gutem Gewissen neuwertige Kleidung wegzuwerfen. Kleider als Putzlumpen zu verwenden ist besser, als sie zu verbrennen, aber irgendwann landen die Putzlumpen auch im Müllofen. Neue Kleider aus alten Kleidern zu machen, wäre besser, doch bei den verwendeten Textilmischungen ist das schwierig. Der beste Umweltschutz ist es, weniger Kleider wegzuwerfen. Vielleicht lohnt es sich, statt zweier Billigteile bewusst ein teureres langlebigeres zu kaufen.
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