Modular-Auftritt von linker Punkband sorgt für Ärger
CSU-Stadtrat Peter Schwab fordert eine Erklärung, wieso beim Modular-Festival eine Gruppe auftreten durfte, die in Liedern Gewalt gegen Polizeibeamte begrüßt.
Nach dem Auftritt der linken Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ auf dem Modular-Festival gibt es Kritik aus den Reihen der CSU. Stadtrat Peter Schwab fordert mehr „Fingerspitzengefühl“ bei der Auswahl der Künstler. Er fordert zudem eine Erklärung von Kulturreferent Thomas Weitzel. Die Stadt bezuschusst das Festival des Stadtjugendrings mit 75.000 Euro. Die umstrittene Band lehnt in ihren Liedern immer wieder den Staat ab und heißt Gewalt gegen Polizeibeamte gut.
In Augsburg ermittelt jetzt zudem die Bundespolizei, weil Fans der Band auf der Anreise zum Festival in einem Regionalzug zwei Männer geschlagen haben sollen. Beim Stadtjugendring sei vor dem Festival über die Band diskutiert worden, sagt Geschäftsführer Helmut Jesske. Man habe sich dann unter anderem deshalb für eine Verpflichtung entschieden, weil die Band bei den größten deutschen Festivals auftrete und sie engagiert gegen rechtes Gedankengut Stellung nehme. Der TV-Sender 3sat habe die Band zudem in seiner Reihe „Kulturlandschaften“ vorgestellt. Der Stadtjugendring betont, dass es beim Auftritt und auf dem Festivalgelände keine Gewalt gegeben habe.
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Die Diskussion ist geschlossen.
(Verstoß NUB 7.2/ bitte sachlich und themenorientiert diskutieren)
Gewalt verrlichen ist immer übel und es muss schon mit gleichem Maß gemessen werden - Links oder Rechts - es ist doch immer Gewalt!
Mit den Texten, in denen ein Aufruf zu Gewalt gegen Polizisten interpretiert werden kann, ist das so eine Sache... die entsprechenden Lieder beim Auftritt wären natürlich inakzeptabel, aber das ist ja nicht passiert.
Was man aber mit Sicherheit sagen kann: Linke Bands/Künstler sind natürlich auf solchen Festivals eher zu dulden als rechte Bands (die in der Regel nicht einfach nur konservativ eingestellt, sondern oft eindeutig rechtsradikal sind). Die gesamte Künstlerszene und insbesondere das auch Modular-Festival ist nunmal politisch eher links eingestellt, zugleich findet sich bei Linken eben idR nicht menschenverachtendes und fremdenfeindliches Denken wie bei Rechten. Dass es hier einen Akzeptanzunterschied gibt ist richtig und gut!
zugleich findet sich bei Linken eben idR nicht menschenverachtendes und fremdenfeindliches Denken wie bei Rechten
Nee, sondern nur "deutschenfeindliches", das ist ja viiieel besser:
Gegen den "Sch... Staat" (von dem die Herren meistens gut leben), das "Schweine-System", die "Sch... Bullen" als Repräsentanten des verhassten Staates?
Typen, die durch deutsche Städte mit Spruchbändern wie "We love Volkstod", "Deutschland ist Schei#e", "Nieder mit Deutschland", "Bomber Harris, do it again!" "We love Vaterlandsverrat" marschieren?
Die Briten sagen: "Dont bite the hand that feeds you", aber "die gesamte Künstlerszene und insbesondere das auch Modular-Festival" (75 000 Euro Fördergelder!) sind wohl der Meinung, man sollte auf die gebissene Hand auch noch spucken.
So ein Unsinn, Linke allgemein mit Antideutschen gleichzusetzen. Letztere machen einen Teil der radikalen Linken aus. Hat erstmal wenig bis gar nix mit dem Modular-Festival zu tun, welches auch keine politische Veranstaltung ist und von jungen Leuten aller Couleur besucht wird.
Trotzdem mal ein Exkurs zu rechter und linker Gewalt: Ohne dass ich selbst ein Freund von Linksradikalen oder von Gewalt gegen bestimmte Personengruppen (auch der Polizei) wäre: Ich bleibe dabei, dass die Motivation von Radikalen der Linken für ihre Äußerungen und Taten nicht die Dimension einer menschenverachtenden Grundhaltung hat wie die von Rechtsradikalen. Wut auf Polizisten richtet sich bei Linken gegen diese aufgrund ihrer freiwilligen Dienstbarkeit für ein als ungerecht erachteten Systems, niemals(!) aufgrund von qua Geburt gegebenen Eigenschaften (Hautfarbe, Ethnie, Herkunft etc.) wie bei Neonazis. Das entschuldigt natürlich auch linke Gewalt nicht, aber aus diesen (zumindest angedeuteten) Gründen bekomm ich auch das kalte Kotzen, wenn von manchem CSU-Politiker die Brisanz rechter Gewalt mit Verweis auf linke Gewalt relativiert wird.
Sehr geehrter Herr Steinhofer,
Ich habe lange über Ihre Antwort nachgedacht, und komme zu dem Ergebnis, daß Ihre Argumentation zwar nachvollziehbar und vordergründig die Motivation von Linksextremen als "edler" angesehen werden kann, bei näherer Betrachtung sich dies allerdings relativiert:
Erstens bedeutet ebenso, wie wie vermutlich nicht alle Linke als "Deutschen-" und Staatsfeindlich anzusehen sind, nicht "Rechte" automatisch "Rassisten".
Und zweitens erfordert, genauso wie jemanden lediglich aufgrund seiner Abstammung geringzuschätzen und anzugreifen, auch Gewalt gegen Staatsvertreter und politisch Andersdenkende eine "menschenverachtende Grundhaltung".
Die Mechanismen sind die selben: Eine Gruppe mit gewissen Eigenschaften wird als geringerwertig und feindlich eingestuft und dies als Rechtfertigung für körperliche Angriffe angesehen.
Der verprügelte "Burschie" (Angehöriger einer Studentenverbindung) oder AfD-Wahlkämpfer fühlt sich danach mit Sicherheit nicht besser als ein aus rassistischen gründen verprügelter Einwanderer.
Und wenn nach einem "rassistischen Angriff" von Migrantengangs auf ein deutsches "Opfer", das dringendste und größte Problem von Politikern, Medien und Justiz ist, daß das Bekanntwerden der Tat "ausländerfeindliche Ressentiments" fördern könnte, und mit ihrem Relativieren und Vertuschen das Opfer ein zweites mal demütigen, krieg ich ebenfalls das kalte Kotzen.
... zugleich findet sich bei Linken eben idR nicht menschenverachtendes und fremdenfeindliches Denken wie bei Rechten. Dass es hier einen Akzeptanzunterschied gibt ist richtig und gut!
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Linke Verachtung von Demokratie und Staat richtet sich unmittelbar gegen Menschen, deren Freiheit und das Leben. Das ist keinen Deut besser als Höcke und Co. Irgendwie gruselig, dass diese Band auch aus dem Osten kommt.
Linke drangsalieren im Namen des "besseren Menschen", Rechte für die "Verantwortung". Beiden gemein ist, dass sie die Realität gerne ausblenden und einander nicht mögen ("die sind so intolerant und das tolerieren wir nie"). Im großen und ganzen altbekanntes Zeug. Der eigentliche Skandal - wenn man das so nennen will - ist doch, dass diese unreife Combo hier wohl mit öffentlichen Mitteln bezahlt wurde. Gleichzeitig erhöht die Stadt den Grundsteuer-Hebesatz auf bayernweite Rekordhöhen. Ich habe kein Bedürfnis, diesen juvenilen Unsinn nebst begleitenden Lagerkämpfen mit zu finanzieren und werde meine künftige Wahlentscheidung danach ausrichten.
Gute Idee! Wir machen unsre Wahlverhalten abhängig von einer (übrigens nur zu 13 %) aus öffentliche Mitteln finanzierten "unreifen Combo". Das klingt nach wohl überlegter Aussage. Was der Artikel mit der Anhebung der Steuer zu tun hat, erschließt sich auch ganz ganz arg.
FSFF sind eine musikalisch extrem langweilige Band, ihre Aussagen mögen grenzwertig sein, aber halten wir doch mal den Ball flach: es ist immerhin nur Musik. Nicht einmal bei Amokläufen von vermutlich psychisch kranken Jugendlichen konnte je ein ernsthafter Zusammenhang zur konsumierten Musik erstellt werden.
Die Verantwortlichen sollten den Fehlgriff bedauern!
Lieder bzw. Musikstücke, die Gewalt gegen Polizisten gut heißen, disqualifizieren so eine Gruppe. Der Stadtrat hat Recht, wenn er hier mehr Fingerspitzengefühl bei den verantwortlichen Einladern fordert. Diese sollten Ihren Fehlgriff bedauern.
Raimund Kamm
Es gab zwei Fehlgriffe.
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Zufall?
Wenn eine rechte Band engagiert gegen linkes Gedankengut Stellung nimmt, darf sie also auch auftreten?
Ist linkes Gedankengut besser oder weniger schlecht als rechtes???
Was sind das für windige Argumente von Verantwortlichen.
> Ist linkes Gedankengut besser oder weniger schlecht als rechtes???
Ja.
Das heißt also, die abermillionen Opfer von Stalin, Mao, Pol Pot etc. bis hin zu den Organen der DDR sind für einen guten Zweck gestorben?
Aus einem Brief von Lenin an Dmitrij Kurski (Volkskommissar für Justiz von 1918 – 1928) von 1922:
„Das Gericht soll den Terror nicht beseitigen – das zu versprechen wäre Selbstbetrug oder Betrug-, sondern ihn prinzipiell, klar ohne Falsch und ohne Schminke begründen und gesetzlich verankern. Die Formulierung muss so weitgefaßt wie möglich sein, denn nur das revolutionäre Rechtsbewusstsein und das revolutionäre Gewissen legen die Bedingungen fest für die die mehr oder minder breite Anwendung in der Praxis“
Ist ja schön, dass du wohl den Archipel Gulag gelesen hast, aber darum gehts hier doch nicht.
Am Anfang stand die Aussage des SJR Geschäftsführers, die vom OP kritisiert wurde - ja, in dem Kontext ist linkes Gedankengut rechtem vorzuziehen. Die Vereinfachung, das ganze zu "linkem vs. rechtem" Gedankengut zu verallgemeinern, kam vom OP - dann muss auch ein plattes "Ja" reichen.
Ich hab noch ein bisschen mehr gelesen , aber richtig, hierum gehts nicht.
Ich schätze die Arbeit des Kreisjugendrings und von Helmut Jeske sehr, aber ich bin der Meinung, diese Band auf einem öffentlich geförderten Festival ist eine Provokation und daher ein Fehlgriff.
Mit der Begründung "weil die Band bei den größten deutschen Festivals auftrete und sie engagiert gegen rechtes Gedankengut Stellung nehme..." könnte man genausogut eine Band wie "Faustrecht" engagieren, die Tritt international auch auf großen (rechten) Festivals auf und nimmt engagiert Stellung gegen den ausbeuterischen Kapitalismus, und die haben sich ja von der Szene "distanziert"...
Davon abgesehen stört mich generell dieser "Links ist gut und rechts ist böse"-Mainstream. Jede Richtung hat seine Berechtigung, und in extremer Ausprägung sind beide "böse".
Natürlich ist linkes/kommunistisches Gedankengut besser. So waren z.B. Stalin und Mao keine Politiker - sie waren in Wirklichkeit Mitgieder im CVJM. [url=http://www.smilies.4-user.de][img]http://www.smilies.4-user.de/include/Liebe/smilie_love_008.gif[/img][/url]
Geschäftsführer Helmut Jesske sagt, der Stadtjugendring verurteile jegliche Art von Gewalt und von Aufrufen zu dieser. Weiter sagt er: „Der Stadtjugendring identifiziert sich nicht automatisch mit jedem Lied, das auf dem Modular-Festival gespielt wird.“ Den Künstlern werde, wie bei jeder Kulturveranstaltung, „künstlerische Freiheit im Rahmen der grundgesetzlichen Spielräume“ eingeräumt.
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Kommt es von Rechts ist es faschistische Gewalt, kommt es von Links ist es künstlerische Freiheit...
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Die genannten Passagen sind auch sicher nicht vom Grundgesetz gedeckt.
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Ein CSU OB der das unter seiner Amtsführung einfach so geschehen lässt, trägt in unverantwortlicher Weise zum Verlust des Markenkerns der CSU bei.
(Verstoß NUB 7.2/edit)
Es läuft schon wirklich viel schief in diesem Land.
...wer ist hier auf welchem Auge blind?