Christoph Waltz, Alicia Vikander: Die Blüte der Liebe
In „Tulpenfieber“ geht es mit Starbesetzung zurück ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts - zum ersten großen Wirtschafts-Crash. Spannend, eigentlich...
Es ist heute, wo die Blumenmärkte schon kurz nach Weihnachten lastwagenweise mit Tulpen überschwemmt werden, kaum vorstellbar, dass diese Blume in Europa einmal eine Rarität gewesen ist. In den Niederlanden des 17. Jahrhunderts löste der Import und die Zucht des aus dem Orient stammenden Liliengewächses eine weitreichende Tulpenmanie aus. Die Frühblüher wurden nicht nur zum Statussymbol, sondern auch zum Spekulationsobjekt. In seinem Film „Tulpenfieber“ nach dem gleichnamigen Roman von Deborah Moggach nimmt Justin Chatwick („Mandela“) das wirtschaftshistorische Kuriosum als Hintergrundbeleuchtung für eine melodramatische Liebesgeschichte.
Aus einem Waisenhaus wird die blutjunge Sophia (Alicia Vikander) an den Gewürzhändler Cornelis Sandvoort (Christoph Waltz) verheiratet. Dlmeer deutlich ältere Gemahl wünscht sich nichts mehr als einen männlichen Erben und Sophia lässt die freudlosen Fortpflanzungsversuche klaglos über sich ergehen. Der Hausherr engagiert den jungen Maler Jan van Loos (Dane DeHaan), um sich mit seiner schönen Frau zusammen auf einem Gemälde verewigen zu lassen. Zwischen Sophia und dem Künstler entsteht schon bald eine stürmische Affäre. Als die Magd Maria (Holliday Grainger) schwanger wird, schmieden die beiden Frauen einen gewagten Plan, der Cornelius seinen Erben und Sophia die Freiheit geben soll. Mit aufwendiger Ausstattung und zahlreichen Komparsen lässt Chadwick in „Tulpenfieber“ das Amsterdam des Goldenen Zeitalters wieder auferstehen. Eng verknüpft Chadwick die fiebrige Stimmung an der Börse mit einem heißblütigen Liebesdrama, das allerdings mit seinen gewagten Plotverknüpfungen, Schicksalsmühlengeklapper und versöhnlichen Schlusswendungsakrobatik deutliche Glaubwürdigkeitsdefizite entwickelt.
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