Damit der Rubel rollt, muss der Ofen brennen
In diesen Tagen werden sie die dreimillionste Tonne Müll seit Bestehen der Anlage verfeuern. Das ist eine gute Nachricht für die Bürger von Augsburg und den beiden umliegenden Landkreisen. Sie müssen letztendlich dafür geradestehen, wenn es in der Augsburger Müllverbrennung wirtschaftlich nicht laufen sollte. Damit dort der Rubel rollt, muss der Ofen brennen.
Genauer gesagt sind es drei Ofenlinien sowie zwei Öfen für Spezialabfall aus Bayerns Krankenhäusern, in denen jährlich über 200 000 Tonnen verbrannt werden. Eine Jahresmenge unter 200 000 Tonnen bedeutet: Die Anlage ist nicht voll ausgelastet. Da die Haushalte aus den Kreisen Aichach-Friedberg und Augsburg sowie der Stadt aber nur gut die Hälfte des benötigten Mülls liefern, muss der Rest "zugekauft" werden. Kommunen, die nicht dem Augsburger Abfallzweckverband AZV angehören, bezahlen weniger für die Müllverbrennung. Während beispielsweise Augsburg, mit einer Jahresmenge von 50 000 Tonnen der größte Lieferant, 200 Euro je Tonne für die Verbrennung berappen muss, kostet die sogenannte thermische Verwertung für den Restmüll aus dem Kreis Donau-Ries nur 120 Euro je Tonne.
Wer nicht Verbandsmitglied ist, kann sich seine Verbrennungsanlage aussuchen - der Landkreis Ostallgäu hat das gerade getan. Ab 2011 wird der Restmüll von dort nicht mehr in Lechhausen, sondern in Kempten verfeuert. Der AVA fehlen damit 11 000 Tonnen Müll. Geschäftsführer Walter Michale will sich jetzt um den Abfall aus dem Landkreis Landsberg bemühen, der derzeit nach Coburg gekarrt wird. Die Anlage dort hatte im Wettstreit der Müllverbrennungen, die ihre Kapazitäten auslasten müssen, vor Jahren die Augsburger mit "einem Kampfpreis" (Michale) ausgestochen. Lässt sich Landsberg nicht ködern, muss noch mehr Gewerbemüll akquiriert werden, dort sind die Margen laut Michale noch schlechter. Um gleichbleibend ausreichend Brennstoff zu haben, lagert die AVA auf ihrem Gelände jetzt sogar Abfälle zwischen. Bis zu 5000 Tonnen sind genehmigt.
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