Das Tanzhaus stand bei der Moritzkirche
Bilder überliefern Geschlechtertänze. Vor 386 Jahren wurde das Gebäude von Elias Holl abgebrochen.
Im Maximilianmuseum lassen großformatige Ölgemälde staunen: Vornehm gekleidete Herren führen graziös Damen in prächtigen Gewändern und mit fantasievollem Kopfschmuck in einem großen Saal. Die Beschriftung erklärt die dargestellte Szene: „Geschlechtertänze waren zentrale Ereignisse des Augsburger Patriziats. Sie wurden von der Herrenstube veranstaltet, der aus den Herren und Mehrern bestehenden gesellschaftlichen Vereinigung der Augsburger Oberschicht. Diese Reigentänze, zu denen man gerne historische Kostüme trug, fanden zu besonderen Anlässen statt, zum Beispiel bei Hochzeiten oder während Reichstagen. Häufig waren sie mit einem Turnier oder einem Bankett verbunden.“
Festgehalten ist auf dem Gemälde ein Geschlechtertanz im Tanzhaus. Dieses Tanzhaus gibt es seit dem Jahr 1632 nicht mehr. Da musste es Elias Holl abbrechen. Augsburgs Oberschicht feierte danach meist in privaten Stadtpalais. Die 1632 im Dreißigjährigen Krieg endende Tanzhaus-Tradition reicht mindestens ins 14. Jahrhundert zurück. Bis 1396 gab es ein Tanzhaus auf dem heutigen Fischmarkt zwischen Rathaus und St.-Peter-Kirche. Da berichtet nämlich ein Chronist über die Verlegung: „Das Tanzhaus, so bisher neben dem Rathhauß, da jetzund der Fischmarkt mit dem springenden Brunnen ist, gestanden und mit Schindeln bedecket war, ist mitten auf den Platz underhalb dem Weinmarckt versetzet worden.“
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