Das plant die Stadt Augsburg für Radfahrer
Der Radweg in der Jakobervorstadt wird von Radlern als gefährlich kritisiert. Jetzt will die Stadt handeln. Auch an anderen Stellen in Augsburg soll für Fahrradfahrer gebaut werden.
Es ist eine Gefahrenstelle, die nicht nur Radfahrer kennen: Wer vom Jakober Tor in Richtung Innenstadt auf dem Radweg unterwegs ist, lebt mit dem Risiko. Vor den Geschäften an der Jakoberstraße kommen sich Radler und Fußgänger immer wieder in die Quere. Ein weiteres Gefahrenmoment sind Beifahrer von parkenden Autos, die unachtsam die Autotüre öffnen. Das Problem ist Stadt und Polizei bekannt. Jetzt sieht es nach einer Lösung aus. Ab nächsten Jahr soll der Radweg direkt entlang der Straße führen. Ein Schutzstreifen wird am Fahrbahnrand markiert. Die Parkplätze werden werden um einen halben Meter weiter auf den jetzigen Radweg verschoben. Die Stadt reagiert damit auf Wünsche von Bürgern.
Auch auf der Straßenseite gegenüber gibt es im neuen Jahr eine neue Regelung für Radfahrer. Der bereits vorhandene Radweg stadtauswärts wird bis zur Hausnummer 70 der Jakoberstraße verlängert. Auf die Zahl der Parkplätze hat dies keine Auswirkungen. Die Fahrbahn für Autos ist 3,50 Meter breit, der Radfahrstreifen ist auf zwei Meter angelegt. Zu den parkenden Autos gibt es einen Sicherheitsabstand von einem halben Meter. Für die neue Verkehrsführung sind einige kleinere Bauarbeiten fällig. Einzelne Leitungen müssen verlegt werden. Als Gesamtkosten sind 30000 Euro veranschlagt.
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»Ab nächsten Jahr soll der Radweg direkt entlang der Straße führen. Ein Schutzstreifen wird am Fahrbahnrand markiert. Die Parkplätze werden werden um einen halben Meter weiter auf den jetzigen Radweg verschoben.«
Dann wird das eine sehr enge Geschichte. Ein halber Meter weiter rechts aber dafür 1,25 m, idealerweise 1,50 m
ParkSch(m)utzstreifen, dazu noch 0,25 m bis 0,50 m Sicherheitstrennstreifen zum Parker, da bleibt eigentlich kein Platz mehr für einen anständigen Überholabstand. Nachdem sich aber alle auf die »Reviergrenze« einschießen werden, wird fröhlich im knappen Abstand vorbei gedrängelt werden. Weiß man zwar eigentlich alles, aber wird noch ein weiteres mal auf den Prüfstand gestellt.»Die Stadt reagiert damit auf Wünsche von Bürgern.«
Die damit denselben Fehler wie in der Zugspitzstraße provozieren: Da, wo es baulich kaum geht, soll noch mal schnell ein Streifen hin gepackt werden, der im Ergebnis natürlich nur so aussehen kann, dass sie auch damit unzufrieden sein werden. Ich bin ja mal gespannt, wann die Erkenntnis reift, dass ein ausgekippter Eimer Farbe keine Verkehrsprobleme beheben kann.
»Auf die Zahl der Parkplätze hat dies keine Auswirkungen.«
Da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn es da dran ginge, bekäme man so was wie in der Zugspitzstraße serviert, oder gar nichts. Denn den MIV einschränken, daran traut sich Augsburg nach wie vor nicht. Die heilige Kuh darf weiterhin überall ihren fetten Hintern parken und allen im Weg rum stehen.
»Als Gesamtkosten sind 30000 Euro veranschlagt.«
Ich bin ja mal gespannt, ob die Stadt ihre Hausaufgaben in der Sache mal angeht, die sie auch von der AGFK noch mal aufgebrummt bekommen hat: Die Überprüfung der Benutzungspflichten auf ihre Rechtmäßigkeit. Wenn man diese Aufgabe auf die neue Strecke anwendet, dürfte dort kein blaues Schild hin kommen und beim Rest der Straße darf keines stehen bleiben. Man darf also gespannt sein, ob man wieder um seine Rechte beschissen wird, oder ob sie schön langsam mal die Kurve kriegen.
»Viele Radler beschwerten sich.«
Na nicht nur die. Für einen Fußgänger ist es auch nicht so tolle, unter einem 1,80 m hohen Stahlträger durch auf einbetonierten Wackersteinen zu laufen. Spätestens mit Kinderwagen oder im Rolli geht das schlicht nicht mehr. Das war von Anfang an verpfuscht. Schade nur, dass auch da wieder Gewackel bei der Finanzierung stattfand.
»Das Projekt „Fahrradstadt 2020“ zeigt sich auf anderen Gebieten.«
Ja, nur leider immer noch null auf der sozialen Ebene. Wie schon geschrieben, ein paar Eimer Farbe auskippen reicht nicht. Solange es immer noch an der Tagesordnung ist, sich von einigen motorisierten Sozialverweigerern anscheißen lassen zu müssen, denen die Benutzung eines Rads statt Autos in ihrem selbst annektierten Hoheitsraum ein Dorn im Auge ist, solange haben die Leute weit gewichtigere Grüne das Rad im Keller zu lassen, als 120 km Wegelchen, die kein Bisschen mehr Verkehrssicherheit herstellen und kein bisschen positiv aufs Sozialverhalten wirken. Zumal ich immer noch massive Zweifel habe, dass die 2,5 Mio. Verfügungsermächtigung auch tatsächlich freigegeben werden. Es läuft doch jetzt schon ein Hauen und Stechen, wer von den notwendigen Kürzungen betroffen sein wird. Und da bin ich dann doch gespannt, wie ernst sie es letzten Endes mit der Fahrradstadt meinen. Die 2,5 Mio. sind nämlich eher mal die Untergrenze, wenn man das alles schultern will, was man sich für die nächsten Jahre so vorgenommen hat.