Der Stolz der Stadt
Türme dienten dem Zweck, Wasser in die Höhe zu pumpen. In Augsburg wurden sie wie die Anlage am Roten Tor zu prächtigen Bauwerken. Martin Kluger erzählt, wie es dazu kam und warum das wieder von Bedeutung ist
Wasser ist ein kostbares Gut. Wer sich mit Ressourcenverteilung und -nutzung beschäftigt, weiß, dass das Thema Wasser für den den Fortbestand der Menschheit existenzielle Bedeutung hat. In Augsburg hat man diesem hohen Gut bereits im 15. Jahrhundert nicht nur große Beachtung geschenkt: Fast schon luxuriös anmutende Bauwerke wurden damals für die Wasserversorgung über die ganze Stadt verteilt gebaut. So einzigartig sind diese bis heute, dass sie Grundstock einer Unesco-Welterbe-Bewerbung der Stadt sind. Betreut wird diese vom Inhaber des Context-Verlages Martin Kluger. Kluger hat sich mit dem Thema Wasser in Augsburg bereits in vielen Veröffentlichungen beschäftigt und wählt für unsere Serie Gutes Bauen das Wasserwerk am Roten Tor aus. „Es ist das erste und größte in Augsburg, und war immer auch das wichtigste“, erklärt der Experte. Denn hier wurde das Quellwasser von außerhalb der Stadt eingeleitet, während die anderen Anlagen nur Wasser aus innerstädtischen Brunnen förderten. Sieben Wasserwerke mit neun Türmen gab es in Augsburg bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.
Für welchen Zweck die Bauwerke an der Wallanlage des Roten Tors bestimmt sind, darauf verweisen schon Details, wenn man am Ende der Spitalgasse vor der klassizistischen Fassade des Brunnenmeisterhauses steht. Zwei Tritonen, Wesen mit menschlichem Oberkörper und einer Schwanzflosse als Unterkörper, zieren eine dicke Holztür und zwei wasserspeiende Bronzedelfine eskortieren den Eintretenden zu beiden Seiten des Eingangs. Das Brunnenmeisterhaus war Dienstwohnung des Stadtbrunnenmeisters, „so etwas wie heute der Stadtwerke-Chef“, erzählt Martin Kluger und geht weiter in den Innenhof der Anlage. „Früher war es hier natürlich nicht so idyllisch, denn das war ja ein Werksgelände, da gab es viel Lärm, Dreck und Gestank.“
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