100.000 Euro dafür, dass Radfahrer zwei Stunden lang in der Dunkelheit im Kreis radeln können: Das Konzept der Augsburger Radlnacht ärgert viele - zu Recht.
Die Überschrift des Kommentars am Montag zur dritten Augsburger Radlnacht, die am Samstagabend mit gut 5000 Teilnehmern stattgefunden hat, lautete „Lieber ein Radweg als eine Radlnacht“. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Geld wäre vorhanden. Immerhin kostet die Organisation der Radlnacht, die einmal im Jahr stattfindet, die Stadt insgesamt 100.000 Euro. Sponsoren decken einen Teil ab. Der städtische Fahrradbeauftragte Thomas Hertha sprach hernach von einem Erfolg der dritten Radlnacht. Ihm muss widersprochen werden. Die Radlnacht ist reine Symbolpolitik. Man will Radfahrern in Augsburg etwas Gutes tun, merkt aber nicht, dass die Veranstaltung in ihrer jetzigen Form viele Bürger aufbringt.
Radlnacht fördert die Belange der Radfahrer in Augsburg nicht
Die Radlnacht trägt jedenfalls nicht dazu bei, die Belange der Radfahrer zu fördern. Zwei Stunden im Kreis durch die Stadt zu radeln ist einfach zu billig. Der Protest genervter Anwohner und Autofahrer, die an einem Samstagabend stundenlang ausgebremst werden, ist nicht zu überhören. Selbst bei einem Teil der Radlobbyisten wird konstatiert, dass eine Radlnacht nicht zwingend ein zielführender Weg ist. Bewusstsein und Interesse für den Radverkehr werden nicht gefördert, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen. Es ist und bleibt ein Unding, dass am stark frequentierten Samstag ab Nachmittag die Vorbereitungen in der Innenstadt für eine Radlnacht starten. Um 15 Uhr war die Maximilianstraße dieses Jahr komplett autofrei, Radler waren auch nicht zu sehen. Das mag allenfalls eine Randepisode sein. Sie macht jedoch klar, wie stark die Radlnacht die Abläufe im städtischen Leben dominiert. Das nun allerdings ist keine Werbung für die Fahrradstadt.
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