Die Baumwollspinnerei am Stadtbach
Augsburg Im November des Jahres 1851 versandte das Augsburger Bankhaus Friedrich Schmid & Co. das Programm für eine geplante Baumwollspinnerei. Konzept und Kostenberechnungen waren derart überzeugend, dass in wenigen Tagen 70 Subskribenten das Kapital von 900 000 Gulden zeichneten. Am 10. November 1851 konnte sich die "Baumwollspinnerei am Stadtbach in Augsburg" als Aktiengesellschaft konstituieren. Am 9. Januar 1852 erhielten die Statuten die königliche Genehmigung. Nachdem Facharbeiter in der Schweiz, im Elsass und in Sachsen angeworben waren, konnte am 12. August 1853 das erste Garn gesponnen werden. Für den Standort der "Baumwollspinnerei am Stadtbach" war, wie es der Firmenname ausdrückt, der Lechkanal ausschlaggebend. Die Nutzung der Wasserkraft durch diese Fabrik war derart beispielhaft, dass dies Thema eines separaten Berichtes im "Augsburg-Album" sein wird.
VON FRANZ HÄUSSLER
Um 1865 war das Unternehmen die größte deutsche Spinnerei mit 1228 Arbeitern und 95 762 Spindeln sowie einem Umsatz von rund fünf Millionen Gulden. Wie das Geschäft mit Garnen "Made in Augsburg" boomte, zeigt die Ausschüttung von 25 Prozent Dividende im Jahre 1868. Da konnte es sich die AG wahrlich leisten, durch verstärkte Sozialleistungen "dem Eindringen sozialistischer Tendenzen vorzubeugen" und ab 8. November 1869 die tägliche Arbeitszeit von 13 auf 12 Stunden (an sechs Tagen pro Woche!) zu verkürzen. Sie sank erst 1889 auf 11 Stunden. Zudem verbesserte die Firma das Sozialklima mit dem Bau eines Speisehauses in der Wohnkolonie aus 15 Häusern. 1872 kaufte sie die Wolfzahnau-Wirtschaft und ließ sie zu weiteren Arbeiterwohnungen umbauen.
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