Die Energie strömt purpurrot
In der Moritzkirche hat Textilkünstlerin Elizabeth Aro den Altarraum verändert. Ihre Arbeit heißt Santa Sangre und weckt Verknüpfungen mit Blutkreislauf und Blutsbande
Was schlängelt sich da beim Altar in der Citykirche St. Moritz entlang? Purpurrot leuchten die armdicken Stränge aus Samt und Brokat, darauf goldene Akanthusmuster. Meterlang ragen sie in den Kirchenraum hinein, laufen spitzig aus, als wäre es ein Wurzelwerk. Die argentinische Künstlerin Elizabeth Aro dachte jedoch eher an Adern. „Santa Sangre“ – Heiliges Blut nennt sie ihre textile Kunstinstallation zur Fastenzeit.
Unberührt lässt die Skulptur zu beiden Seiten des Altars sicherlich keinen Kirchenbesucher. Die einen werden fasziniert sein von diesem Energiefluss, die anderen eher irritiert von der raumgreifenden Intervention, für die sogar vier Kirchenbänke verkürzt worden sind. Zumal die rot-goldenen Stränge eine Seite des Altars bis über den oberen Rand bedrängen. Elizabeth Aro begreift die Stätte des Messopfers als das Herz, von dem ein pulsierender Lebensstrom ausgeht, der sich in den symbolischen Blutgefäßen vom Altar hinab in die christliche Gemeinde ergießt. Eine Allegorie sei es, eine sinnbildliche Deutung dessen, was sowohl im liturgischen Geschehen der Eucharistiefeier als auch im Unterbewusstsein der Gläubigen passiere, erklärt die Künstlerin.
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